Christopher Nehring

Millionär in der DDR

Die deutsch-deutsche Geschichte des Kunstmillionärs Siegfried Kath
Cover: Millionär in der DDR
Büchner Verlag, Marburg 2018
ISBN 9783963171000
Broschiert, 200 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Der Antiquitätenhändler Siegfried Kath war der wohl einzige Selfmade-Millionär der DDR und dabei ein Grenzgänger zwischen Ost und West. Wenige Monate nach Schließung der innerdeutschen Grenze wanderte er im Jahr 1961 in die DDR ein - scheinbar aus Versehen. Innerhalb von zehn Jahren baute er sich vom sächsischen Pirna aus ein extrem lukratives Kunsthandelsimperium auf und geriet damit ins Visier des Ministeriums für Außenhandel: Alexander Schalck-Golodkowskis Kommerzielle Koordinierung, die legendäre KoKo. Der Historiker Christopher Nehring hat die Archivquellen zu Siegfried Kath ausgewertet und im familiären Umfeld geforscht. Mit "Millionär in der DDR" legt er die erste Biografie dieser schillernden Figur vor. Vom Tellerwäscher zum Antiquitätenmogul - Kath lebte mitten im Sozialismus den American Dream. Dafür musste er auf drastische Weise bezahlen, als er 1974/75 von der KoKo abserviert, von der Stasi verhaftet und dann abgeschoben wurde..

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2018

Hoch angeregt bespricht Stefan Locke diese Biografie, in der eine exzeptionelle Lebensgeschichte ein Schlaglicht auf die graue Funktionärsdiktatur DDR wirft. Der Kunsthändler Kath hatte in der DDR begriffen, dass es eine Menge Geld bringen konnte, Antiquitäten in der DDR gegen wenig Geld zu kaufen und für viel Geld in den Westen zu verkaufen. Alexander Schalck-Golodkowskis Stasi-Abteilung "Kommerzielle Koordinierung" (KoKo) kooperierte zunächst mit ihm und lernte dann genug, um ihn fallenzulassen und nach anderthalb Jahren Untersuchungshaft abzuschieben. Fortan verscherbelte die DDR ihr Tafelsilber ohne Mittelsmann. Locke sagt nicht allzu viel über die Machart des Buch, lobt aber immerhin die detailreiche Recherche, und seine begeisterte Nacherzählung ist sicher Empfehlung genug.
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