Claudia Ott

Tausendundeine Nacht

Das Buch der Liebe
Cover: Tausendundeine Nacht
C.H. Beck Verlag, München 2022
ISBN 9783406790355
Gebunden, 543 Seiten, 32,00 EUR

Klappentext

Mit sieben Kalligraphien und fünf Abbildungen. Illustriert von Mustafa Emary. Die kluge Schahrasad erzählt dem grausamen König Schahriyar ihre spannenden Geschichten auf dem Liebeslager. Kein Wunder, dass sie immer wieder von Sehnsucht und Leidenschaft handeln. Das Buch der Liebe setzt den ersten Band von Claudia Otts Neuübersetzung mit vier Liebesgeschichten fort. Das Buch der Liebe enthält ein Kleeblatt von vier atemberaubend schönen, schrecklichen und erotischen Liebesdramen aus den ältesten Quellen von Tausendundeine Nacht. Sie handeln von einem Prinzen und einer Prinzessin, die partout nicht heiraten wollen, sich durch einen dämonischen Zauber aber ineinander verlieben, oder von einem verarmten Händler, der in den Besitz einer wunderschönen Sklavin kommt, die ihm arglistig geraubt wird. Diese Erzählung ist Grundlage von Pier Paolo Pasolinis berühmtem FIlm "Erotischen Geschichten aus 1001 Nacht" und wird hier aus einem weitaus älteren Manuskript übersetzt. Die Erzählerin Schahrasad entführt uns in einen paradiesischen Liebesgarten, auf Basare, in Wüsten und schließlich in die Unterwelt und hält uns mit verliebten Beduinen, feuerspeienden Drachen, singenden Klostermönchen, hinterlistigen Händlern, grausamen Herrschern, klugen Haremswächterinnen und plötzlichen Wendungen des Schicksals in Atem.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.07.2022

Rezensent Tilman Spreckelsen empfiehlt Claudia Otts Übertragungen der Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Sichtbar werden für Spreckelsen in Otts Fassung nicht nur die komplizierte Überlieferung der Stoffe aus unterschiedlichen Vorlagen, sondern auch Zeitsprünge und Brüche. Dass Ott sowohl den zarten Ton der enthaltenen Liebespoeme trifft als auch den derben, wenn es was zu lachen gibt, und den grausamen, wenn Köpfe rollen, gefällt Spreckelsen gut. Otts Gestaltung eines Rendezvous' mit der Frage "Zu mir oder zu dir?" scheint ihm so angemessen wie witzig. Eine lebendigere, gegenwärtigere 1001 Nacht gab es wohl noch nie, vermutet der Rezensent. Auch das Nachwort erfreut ihn, und zwar mit Klarheit.
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