David Graeber, Tomas Sedlacek

Revolution oder Evolution

Das Ende des Kapitalismus?
Cover: Revolution oder Evolution
Carl Hanser Verlag, München 2014
ISBN 9783446443044
Gebunden, 144 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Soziale Ungerechtigkeit, Naturzerstörung sowie die Schulden- und Finanzkrise lassen zweifeln, ob die Marktwirtschaft die richtige Lösung für die Probleme unserer Zeit ist. Der Bestsellerautor Tomás Sedlácek ("Die Ökonomie von Gut und Böse") bricht dennoch eine Lanze für den Kapitalismus: Er ist das beste Wirtschaftssystem, das wir kennen. Aber er muss von Grund auf reformiert werden. David Graeber ("Schulden: Die ersten 5000 Jahre") hält dagegen: Der Kapitalismus ist nicht mehr reformierbar, er gehört abgeschafft. Unsere Wirtschaft braucht ein anderes, gerechteres System. Die Stars der Kapitalismuskritik treffen aufeinander und beziehen pointiert Stellung.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 27.02.2015

Dirk Pilz findet es eine hervorragende Idee, Tomáš Sedlácek, Chefökonom der größten tschechischen Bank und Autor des Buches "Die Ökonomie von Gut und Böse", und David Graeber, Professor an der London School of Economics and Political Science, miteinander die vielfältigen Probleme des Kapitalismus diskutieren zu lassen und Wege zu und nach seinem Ende zu denken, und gratuliert Roman Chlupatý für diesen Streich. Die entscheidende Frage in "Revolution oder Evolution" spricht bereits der Titel offen aus, verrät der Rezensent. Dass der Kapitalismus an seine Grenzen stößt (oder sie schon unwissentlichen überschritten hat) ist Konsens, einmal mehr stellt sich also die Frage, ob er umgebaut werden kann oder abgeschafft werden muss, fasst Pilz zusammen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.02.2015

Eigentlich eine gute Idee, findet Rezensent Philipp Krohn: Der tschechische Ökonom Tomas Sedlacek und der amerikanische Ethnologe David Graeber, beide Hochschullehrer und Kapitalismuskritiker, diskutieren in diesem Band über den Konsumismus der westlichen Welt und die ungleichen Handelsbeziehungen zwischen armen und reichen Ländern. Leider muss der Kritiker aber schnell feststellen, dass sich die Diskutanten selten widersprechen, sondern sich vielmehr in "unkonkretem Dozieren" verlieren. Umso bedauerlicher, meint Krohn, denn die angesprochenen Themen, etwa die Tendenz des Kapitalismus zur Selbstauflösung oder das Beharren auf dem Recht geistigen Eigentums bei technischen Neuerungen, sind durchaus interessant. Und so liest er schließlich nicht mehr als unkonkrete, bisweilen plappernde Monologe und wünscht sich eine sorgfältigere und analytischere Version dieses Gesprächs.
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