Demokratie?

Eine Debatte
Cover: Demokratie?
Suhrkamp Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783518126110
Kartoniert, 137 Seiten, 14,00 EUR

Klappentext

Mit Beiträgen von Giorgio Agamben, Alain Badiou, Daniel Bensaïd, Wendy Brown, Jean-Luc Nancy, Jacques Rancière, Kristin Ross und Slavoj Zizek. Zu Beginn des dritten Jahrtausends ist die Situation der Demokratie paradox: Einerseits sind mehr Staaten denn jemals zuvor demokratisch verfaßt, andererseits nehmen die Krisensymptome in den Staaten, die einstmals so etwas wie eine demokratische Avantgarde bildeten, zu: Die Wahlbeteiligung sinkt, schillernde Persönlichkeiten wie Silvio Berlusconi oder Nicolas Sarkozy gewinnen an Bedeutung, Wahlkämpfe geraten zu schalen Marketingkampagnen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.11.2012

Uwe Justus Wenzel liest diesen aus dem Französischen übersetzten Band mit philosophischen Beiträgen zur Frage, ob es Sinn macht, sich heute als Demokrat zu bezeichnen mit dem nötigen Humor. Dennoch scheinen Alain Badious Text, der zu der bahnbrechenden Erkenntnis gelange, wie Wenzel notiert, dass Demokratie Volksherrschaft meine, als auch Slavoj Zizeks Versuch, das monarchistische Moment der Demokratie offenzulegen, ihm weniger eingebracht zu haben, als Jean-Luc Nancy, der die Eingangsfrage mit einem klaren "Nein und Ja" beantwortet und damit sowohl die Alternativlosigkeit des Demokratseins bezeichnet als auch die Gefährdung dieses Status durch Pluto- und Autokratien.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 29.08.2012

Für Rezensent Robin Celikates ist diese Lektüre unbefriedigend. Nicht dass er keine Lehren ziehen würde aus dem Sammelband mit Beiträgen von Giorgio Agamben, Alain Badiou, Daniel Bensaid, Slavoj Zizek u.a. zum Thema Demokratie. Allerdings scheint ihm eine Lektion gerade die, dass der Begriff schillernd bleibt, die Sache argumentativ noch nicht wirklich durchdrungen ist. Der radikaldemokratische Diskurs der üblichen Verdächtigen Badiou und Zizek jedenfalls, die Einsicht, dass Demokratie keine Staatsform ist, sondern Praxis und Prozess, erscheint ihm nicht neu. Und vor Stalin möchte Celikates nicht den Hut ziehen. Radikal sein kann man trotzdem, stellt der Rezensent fest, als er bei Bensaid nachliest und dann bei Jacques Ranciere. Demokratie möchte er mit Letzterem als grundsätzlich egalitär begreifen. Und Institutionen findet er auch nicht so schlecht, wie mancher Text in diesem Band glauben macht, solange sie nur in Bewegung sind und ambivalent.
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