Die Linkspartei

Zeitgemäße Idee oder Bündnis ohne Zukunft?
Cover: Die Linkspartei
VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007
ISBN 9783531149417
Kartoniert, 345 Seiten, 26,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Tim Spier, Felix Butzlaff, Matthias Micus und Franz Walter. Seit Herbst 2005 gibt es mit der Linkspartei - erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik - eine Allianz von west- und ostdeutschen Kräften links von der Sozialdemokratie im Bundestag. Trotz des beachtlichen Wahlergebnisses von 8,7 Prozent werden erst die nächsten Jahren zeigen, ob der Zusammenschluss von PDS und WASG tragfähige Basis für eine eigene Partei sein kann oder doch nur ein Bündnis auf Zeit bleibt. Der Sammelband wirft einen Blick auf die gesellschaftlichen Entstehungshintergründe des Linksbündnisses, lässt den vergangenen Bundestagswahlkampf Revue passieren, analysiert Mitgliedschaft, Führungspersonal sowie Wählerschaft und versucht auszuloten, wie die Chancen für eine formale Vereinigung beider Parteien stehen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 20.11.2007

Rezensent Oliver Geden begrüßt diesen Sammelband über die Linkspartei. Die leitende Frage scheint ihm bereits im Untertitel angesprochen: ist die Linkspartei eine "zeitgemäße Idee" oder ein "Bündnis ohne Zukunft"? Er betont, dass die Studie ihr Thema recht "unaufgeregt" angeht. Ausführlich werden seines Erachtens sämtliche Aspekte der Linkspartei analysiert, die jüngere Geschichte ihrer beiden Teilorganisationen, das Führungspersonal, die Linksparteien in anderen europäischen Ländern. Plausibel scheint ihm auch die das Buch durchziehende These, die Linkspartei sei erst durch den Wandel der SPD in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen möglich geworden. Angesichts der Ungewissheiten der Globalisierung und dem Sicherheitsbedürftnis weiter Teile der Bevölkerung halten die Autoren eine feste Verankerung der Linkspartei im Parteiensystem für möglich, berichtet der Rezensent. Eine Rolle spiele dabei auch die Frage, wie stark die Partei auf populistischen Protest setzt beziehungsweise sich in Regierungsverantwortung einbinden lässt. Insgesamt lobt Geden die systematische, sachlich-nüchterne Herangehensweise dieser Studie, die seines Erachtens insbesondere den Strategen bei der SPD zu denken geben sollte.
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