Dietmar Dath

Niegeschichte

Science Fiction als Kunst- und Denkmaschine
Cover: Niegeschichte
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2019
ISBN 9783957577856
Gebunden, 942 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Mit Niegeschichte liefert Dietmar Dath eine Einführung in sein liebstes Thema: Science Fiction. Seine kenntnisreiche Theoriegeschichte und persönliche Genre-Erkundung ist eine Einladung an alle, spekulative Literatur als hochrelevant für unsere Zukunft zu begreifen - gerade weil sie von dem erzählt, was so nie stattfinden wird. Egal ob als Serie auf Netflix, im Radio oder als Comic oder Buch: Science Fiction erlebt in den letzten Jahren eine Wiederbelebung, geradezu einen Boom. Steckt dahinter Eskapismus angesichts der Schieflagen in unserer Gegenwart oder handelt es sich um den Hunger nach Möglichkeiten, die Welt anders zu denken? Für Dietmar Dath ist Science Fiction Teil seiner Biografie und weit mehr als Sternenzerstörer und Perry-Rhodan-Hefte. Sie ist auch Form und Methode, eine Art der Wissensproduktion. Die Geschichte des Genres erzählt er als eine Eroberungsgeschichte, die einen Bogen schlägt von Mary Shelley, Jules Verne und H. G. Wells hin zu gegenwärtigem Schaffen auch außerhalb Europas und Nordamerikas, wie etwa das von Benjanun Sriduangkaew. Dafür liest er Klassiker genauso wie weniger bekannte Texte, erschließt unbekannte Räume und neue Thesen und überrascht mit Anekdoten und Analysen gleichermaßen. Die Zukunft denken zu lernen, setzt voraus, die Geschichte der Zukunftsvisionen zu verstehen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 26.11.2019

Stefan Willer lernt bei Dietmar Dath den Kunstcharakter der Science-Fiction gründlich kennen. Wie Fortschritt und Reaktion sich in dem Genre bekriegen, lehrt Dath in seiner Ideengeschichte außerdem, laut Willer auf typisch Dathsche Weise, nämlich voraussetzungsreich, terminologisch eigensinnig und didaktisch. Wer sich vom Autor freimütig belehren lässt, der gewinnt einen Einblick nicht nur in die Zunft der "literarisch-szientifischen Angeberei" und ihre Geschichte vom 19. Jahrhundert bis zum Cyberpunk, so Willer, sondern auch in die Vielfalt von Autoren, Zeitschriften, Verlagen, Szenen und Trends. Alles gut gegliedert und mit Registern versehen, so der Rezensent.
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