Dirk Meier

Bauer, Bürger, Edelmann

Stadt und Land im Mittelalter
Cover: Bauer, Bürger, Edelmann
Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2003
ISBN 9783799501156
Gebunden, 264 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Die mittelalterlichen Städte mit ihren Mauern, Türmen, Kirchen und Kathedralen faszinieren uns noch heute. Trotz aller urbanen Enge lebte damals jedoch nur ein sehr geringer Teil der Menschen in den Städten. Die tägliche Welt der meisten war dasDorf und die schwere Arbeit auf den Feldern. Anhand neuer archäologischer und historischer Erkenntnisse stellt Dirk Meier spannend und allgemeinverständlich diese beiden Lebenswelten vor.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 15.12.2003

Eigentlich könnten Erkenntnisse aus der Archäologie unser Wissen über das Mittelalter revolutionieren, meint Hansjörg Küster. Das Buch des Archäologen Dirk Meier, der die Entwicklung der Landschaft und die Besiedelung extremer Lagen wie des Hochgebirges im Mittelalter untersucht hat, stellt ihn in dieser Hinsicht aber nicht recht zufrieden. Zunächst hebt der Rezensent hervor, was für ein "enormes Wissen" der Autor in seinem Buch ausbreitet, um dann aber sofort zu bedauern, dass der Band kein Register hat, das die Übersicht erleichtert. Er bekrittelt zudem, dass Meier die "Chance", aufgrund archäologischer Funde zu ergründen, was "Kolonisierung und Landesausbau" eigentlich bedeuten, nicht richtig nutzt. Was dem Autor nach Ansicht Küsters fehlt, ist der "Mut zur Synthese", mit dem die Ergebnisse aus Ausgrabungen mit den Schriftzeugnissen des Mittelalters ergänzt werden könnten. Das Buch deute zwar an, was es im Mittelalter an neuen Entwicklungen gegeben habe, die die Vorstellungen über diese Epoche erweitern und verändern könnten, räumt der Rezensent ein. Doch für seinen Geschmack lässt Meier seine "Sturmglocken noch nicht vernehmlich genug läuten".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.10.2003

Michael Borgolte hat einiges an diesem Buch auszusetzen. Am schwersten wiegt wohl der Vorwurf, dass die im Buch vertretene These von einem Aufbruch der Moderne im Mittelalter, wie man vom Rezensenten erfährt, "unter Historikern in jüngerer Zeit viel von ihrer Überzeugungskraft verloren" hat, etwa weil inzwischen viel mehr über die Opfer der mittelalterlichen Veränderungen, Juden und Frauen vor allem, bekannt ist, der Autor von all dem aber "nichts zu wissen" scheine. Daneben beklagt der Rezensent unter anderem das Fehlen von für das Verständnis unentbehrlichen Karten und Worterklärungen ("Oder muss man wissen, was Wölbäcker sind", fragt der Rezensent, oder "Triefstreuställe" und "Kübbungen"?), die "mangelnde Anschaulichkeit und Lebensnähe" der Darstellung sowie "das etwas penetrante Sendungsbewusstsein des Autors", der das Mittelalter etwa gegen moderne Stadtlandschaften auszuspielen versuche, denen er apodiktisch "keine Erlebnisinhalte" attestiere. Was das Buch jedoch immerhin biete, konzediert Borgolte, sei eine "kenntnisreiche und exemplarische Darstellung der Siedlungsgeschichte Mitteleuropas auf der Grundlage der neueren archäologischen Forschung".
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