Enzyklopädie Erster Weltkrieg

Cover: Enzyklopädie Erster Weltkrieg
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2003
ISBN 9783506739131
Gebunden, 1001 Seiten, 58,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich, Irina Renz und anderen. Die 'Enzyklopädie Erster Weltkrieg' ist ein einzigartiges historisches Lese- und Nachschlagewerk. Verfasst von zahlreichen namhaften Historikern und Weltkriegsforschern aus 15 Ländern, bietet sie Überblicke und Darstellungen, Informationen und Interpretationen zu Personen und Ereignissen, Ländern, Institutionen und Begriffen. Sie thematisiert das militärische Geschehen ebenso wie die politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Geschichte dieses Krieges. Die 'Enzyklopädie Erster Weltkrieg', das erste Werk dieser Art, ist ein unerlässliches Handbuch für Wissenschaft und Unterricht sowie für alle, die sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigen.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.06.2004

Eine "beachtliche Leistung" ist für Helmut Zander die von Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich und Irina Renz herausgegebene "Enzyklopädie Erster Weltkrieg". In vier Rubriken werde die "fast unüberschaubare Literatur" zur "Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts", wie George F. Kennan den Ersten Weltkrieg nannte, auf den Punkt gebracht. Die einzelnen Abteilungen befassen sich mit der Kriegspolitik der Staaten, mit den gesellschaftlichen Folgen des Krieges, mit Kriegsverlauf und Kriegsgeschichtsschreibung. Hinzu kommt ein umfangreiches Personen- und Sachlexikon mit Stichworten von "Aberglauben" bis zur "Zweiten Internationale". Natürlich, so der Rezensent, gebe es Bewertungen und Schlussfolgerungen, über die man streiten könne - z. B., wenn Krumeich in den Artikeln "Kriegsschuldfrage" und "Julikrise" vor allem Deutschland und Österreich-Ungarn die Kriegsschuld zuspreche. Eine weitere Schwäche bilde die "Disparität der internationalen Perspektiven". Auch hätte die Bibliografie durchaus sorgfältiger erstellt sein können, und das Fehlen eines ausführlichen Gesamtregisters wird mit Unmut vermerkt. "Aber alles in allem bietet der Band eine solide Grundlage in einem extrem ausdifferenzierten Forschungsfeld", schließt Zander, und darüber hinaus erweitere die Enzyklopädie auch den Blickwinkel der Forschung - "von der klassischen Schlachtengeschichte zu einer Kulturgeschichte des Krieges".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.12.2003

Diese umfangreiche Enzyklopädie zum Ersten Weltkrieg vermag "alte Geister und Familiengeschichten" zu wecken, verspricht Pascal Ihle in seiner sehr persönlich gehaltenen Besprechung. Neben größeren Darstellungen zu den kriegführenden Nationen findet sich in der Enzyklopädie ein lexikalischer Teil, der sich als "unerschöpfliche Fundgrube von 'Wissenswertem und Skurrilem'" zu zahlreichen Themenbereichen erweist, die von "Aberglaube" bis zum "Schlachtfeldtourismus" reichen, schreibt der Rezensent, der gesteht, wiederholt "ungläubig" den Kopf geschüttelt zu haben.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 11.12.2003

Dieter Langewiesche ist voll des Lobes: Die Enzyklopädie des Ersten Weltkriegs sei nichts weniger als ein "unverzichtbares Werk" für alle, die sich umfassend über den epochalen Konflikt informieren wollen. Auch die Konzeption des Bandes "überzeugt", der erste Teil mit den essayistischen Überblicken zur staatlichen Politik, den gesellschaftlichen Umbrüchen und dem militärischen Geschehen ergänze in gelungener Weise das anschließende 700-seitige Lexikon. Beeindruckt ist der Rezensent auch von der umfassenden Anlage des Werkes. Die Artikel und Essays stammen von insgesamt 149 Autoren aus 16 Ländern. Wer sich mit diesem Krieg und seinen Auswirkungen auf das 20. Jahrhundert befasst, sollte dieses Werk "griffbereit" haben, schließt Langewiesche.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2003

Rezensentin Franziska Augstein kritisiert zunächst, dass diese Enzyklopädie "für die kurze Konsultation" nur "in Maßen geeignet" sei, einzelne Aspekte oder Gegenstände, über die man Auskunft begehrt, finde man "nicht immer ohne weiteres". Diese Enzyklopädie wolle, schreibt die Rezensentin, also vielmehr "gelesen werden". Dies aber tue man "mit großem Gewinn". Als "erstklassig" lobt Augstein insbesondere die Beiträge von Ute Daniel zum Thema "Frauen", von Dick Geary ("Arbeiter") und von Benjamin Ziemann ("Soldaten"). Hier zeige sich auch sehr deutlich, wie interessant der "übernationale Vergleich" sei - und nationale und thematische "Grenzen der Weltkriegsdeutung" zu überwinden, ist, wie man erfährt, auch der Hauptanspruch dieser Enzyklopädie. Dazu haben, lobt Augstein, die Herausgeber "die besten Weltkriegexperten beider Hemisphären", insgesamt 146 Autoren, versammelt und "einige Jahre" mit der Koordination der Texte verbracht. Was den Inhalt angeht, so hat der Rezensentin dann auch nur "die etwas saloppe Behandlung kolonialer Themen" missfallen.
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