Erich Hackl

Die Hochzeit von Auschwitz

Eine Begebenheit
Cover: Die Hochzeit von Auschwitz
Diogenes Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783257063240
Gebunden, 183 Seiten, 16,90 EUR

Klappentext

Die Geschichte von zweien, die sich lieben, durch die politischen Ereignisse immer wieder getrennt werden und dann diese Liebe endlich legalisieren dürfen - unter den denkbar widrigsten Umständen: Für einen Tag und eine Nacht darf die Spanierin Marga Ferrer das KZ Auschwitz betreten, um mit dem Häftling Rudi Friemel den Bund fürs Leben einzugehen. Ein Buch in Stimmen erzählt, über Hoffnung und Verzweiflung, über die Niederlagen eines halben Jahrhunderts.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.12.2002

Ulrich Baron zeigt sich überaus angetan von der Art, in der Erich Hackl diese unglaubliche Begebenheit erzählt, deren Einzelheiten fiktiv, deren Kern aber wahr ist: Ein Österreicher lernte im spanischen Bürgerkrieg eine Frau kennen, die ihm einen Sohn gebar, und er schaffte es, sich trotz seiner Inhaftierung in Auschwitz mit ihr trauen zu lassen. Der Rezensent ist positiv überrascht von der Art, in der Hackl diese Geschichte umgesetzt hat, dass er alle Beteiligten sich selbst, die anderen und das Geschehen kommentieren lasse. Dadurch komme weder "Sentimentalität" noch "Heldengedenken" auf, wie man es eigentlich in jeder Geschichte, die in irgendeiner Form mit Auschwitz zu tun hat, vermuten oder auch fürchten würde.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.10.2002

Samuel Moser schätzt die Bescheidenheit und Zurückhaltung, die der Autor in seiner Erzählung an den Tag legt. Zwar bringe die Geschichte von der Hochzeit im KZ keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Zustände des schrecklichen Ortes gegen Ende des Krieges. Doch Moser lobt vor allem die "Entdramatisierung", die durch die Erzählweise des Autors bewirkt werde. "Entscheidend ist überhaupt alles, was er nicht aus der Geschichte macht". So komme Hackl der Wahrheit mit seiner Art, Dinge nicht einfach vorzustellen, sondern "vorstellbar" zu machen, sehr nah. Im Grunde, so der Rezensent, ist das Buch ein Hörspiel, in dem die Stimmen der Figuren "bürgen für das, was sie sagen". Insofern äußere sich auf diese Art der poetische und politische Widerstand Hackls gegen die Vernichtung der Menschen.