Ernst Jünger

Ernst Jünger: Sämtliche Werke. Band 22

4. Supplement-Band: Späte Arbeiten - Aus dem Nachlass
Cover: Ernst Jünger: Sämtliche Werke. Band 22
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2003
ISBN 9783608935349
Gebunden, 802 Seiten, 49,00 EUR

Klappentext

Mit dem vierten Supplement-Band werden die Sämtlichen Werke Ernst Jüngers abgeschlossen sein und damit in 22 Bänden vorliegen. Besonders wichtig in diesem Band sind die bislang unveröffentlichten Reisenotizen aus den Jahren 1948-1963, die ergänzt sind durch die Aufzeichnungen einer Reise des Schülers im Jahre 1909 nach Buironfosse in Frankreich und durch das Tagebuch eines Aufenthaltes der Geschwister Jünger auf Juist im Juni 1969. Von ähnlicher Bedeutung sind die "Prinzessin Tarakanow" und die lange erwartete Erzählung "Sp.R. Drei Schulwege". Auch sind erstmals versammelt die Vor- und Nachworte des Autors, etwa zu "Afrikanische Spiele", "Auf den Marmorklippen" und "Jahre der Okkupation". Ein Nachwort von Liselotte Jünger als der Herausgeberin des Bandes gibt Erläuterungen zu seinem Inhalt und zur Einbeziehung der Arbeiten aus dem Nachlass.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 27.11.2003

Ralf Vollmann hat in diesem letzten Ergänzungsband der zweiten großen Gesamtausgabe von Ernst Jüngers Werken späte Arbeiten, Verstreutes und Texte aus dem Nachlass gefunden. Als Hauptstücke des Bandes werden der abschließende Band der Tagebücher "Siebzig verweht" und Reiseerinnerungen genannt. Diese Reiseberichte findet Vollmann jedoch "nicht so lebendig schön" wie "Jüngers Reiseberichte sonst" und schreibt das ihrem unbearbeiteten Nachlass-Zustand zu. Ansonsten stellt der Rezensent bei der Lektüre fest, dass Jüngers Jahrhundert inzwischen vergangen ist. Die theoretische Schriften erscheinen ihm gelegentlich "mit der subtilen Kraftlosigkeit seiner Reflexion" breitgeredet.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.05.2003

Mit diesem nun vorliegenden vierten Supplement-Band schließen Ernst Jüngers "Sämtliche Werke", teilt Stephan Schlak mit. Er enthält "Verstreutes" aus Jüngers Jahrhundertleben: eine Abrechnung mit seiner Wilhelminischen Erziehung, Reisenotizen aus Sardinien, Wald- und Wiesengedichte des jungen Jünger, Beiträge zur Käferkunde und zum Wilflingener Stadtleben. Den größten Raum nehmen die sardischen Notate ein, die für Schlak von "erfrischend kleinem Format" sind. Abgesehen von dem Ingrimm, den Jünger beim Aufschreiben seiner schulischen Leidensgeschichte gepackt haben muss, erstaunen die späteren Arbeiten und Notate durch ihre Abgeklärtheit. Jünger scheint - anders als Carl Schmitt, behauptet Schlak - seinen Frieden mit der Bundesrepublik geschlossen zu haben, stellt der Rezensent fest und zitiert Jünger als Beleg für dessen Gleichmut: "Ein Helmut geht, ein Helmut kommt". Selbst in einem Text über ein Treffen in Fontainebleau mit General Speidel werde lässig über die Berlin-Krise parliert, so der Rezensent - für ihn liegen Welten zwischen Jüngers rechtsradikalen Schriften aus den 20er Jahren und diesen Altersbetrachtungen. "Der gelungene Satz", schreibt Schlak, "ist ihm wichtiger als die geschlagene Schlacht".
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