Franz Schuh

Der Krückenkaktus

Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod
Cover: Der Krückenkaktus
Zsolnay Verlag, Wien 2011
ISBN 9783552055490
Gebunden, 256 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Eine große Liebeserklärung an die Literatur ist das neue Buch des Essayisten und Schriftstellers Franz Schuh aus Österreich. Unabhängig von Moden und Genres stehen darin Erzählungen neben Essays und Gedichten, die der Frage des moralischen Urteilens und der Frage, was gut ist, nachgehen. In einem Essay über Thomas Mann und Robert Musil werden beispielsweise Größenverhältnisse thematisiert. Schuh hat den Krückenkaktus im Wiener Allgemeinen Krankenhaus gesehen. Er wurde ihm zum Symbol für die praktische Veranlagung von Menschen, fand aber ebenso Parallelen zu seiner eigenen Arbeit.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 17.01.2012

Die Aufmerksamkeit, die Franz Schuh in den letzten Jahren zuteil wurde, war nach Ansicht von Oliver Pfohlmann "überfällig", und auch der neue Essayband des "letzten Wiener Kaffeehausphilosophen" findet seine volle Zustimmung. Es sind wiederkehrende Themen, die Schuh hier aufgreift, Liebe, Schmerz, Tod oder Kunst und der Rezensent mutmaßt, dass die für den Autor so typische "scheinheilige Ironie", die in den Essays allenthalben hervorblitzt, vom Leser vielleicht gar nicht erkannt werden soll. Pfohlmann findet alle Texte unbedingt empfehlenswert, insbesondere hebt er aber den Essay über die Stellung des Künstlers in der "medialen Gesellschaft" hervor, wobei er findet, dass sich Schuh von dem von ihm diagnostizierten, heute dominanten Typus des "Themenjobbers" wohltuend abhebt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.2011

Der Wiener Schriftsteller Franz Schuh versammelt in seinem "Krückenkaktus" Gedichte, Erzähltexte und Essays, schreibt Rezensentin Wiebke Porombka. Inhaltlich "grabe" er dabei in "Problembergen", die scheinbar Nebensächliches ebenso umfassen wie die großen, tendenziell unabschließbaren (und den Untertitel zierenden) Komplexe Liebe, Kunst und Tod. Ob es nun um Thomas Mann und "das System Großschriftsteller" geht, um die Beziehung von Sartre und de Beauvoir, um ein Knie oder eine Burenwurst - die Rezensentin zieht den Hut vor dem Scharfsinn Franz Schuhs; insbesondere seiner Fähigkeit, Entlegenes zu verbinden und Geringfügigem Bedeutung anzutragen. Eine Kombination aus "intellektueller Brillanz und berserkergleicher Unbedingtheit" nimmt Porombka wahr und freut sich gleichzeitig über Schuhs prinzipielle Skepsis gegenüber jeglicher Proklamation von "Größe und kultureller Deutungshoheit".
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