Friedrich Luft

Über die Berliner Luft

Feuilletons
Cover: Über die Berliner Luft
Die Andere Bibliothek, Berlin 2018
ISBN 9783847704058
Gebunden, 380 Seiten, 42,00 EUR

Klappentext

Für seine Kritiken ist der Rundfunk- Solitär Friedrich Luft berühmt, seine Feuilletons warten noch auf die Wiederlektüre. Die Trümmerlandschaft im Berlin der Nachkriegszeit - das war die Umwelt, in der Friedrich Luft unmittelbar nach Kriegsende, zur "Stunde Null", mit seinem publizistischen Wirken auf allen Kanälen begann, in Tageszeitungen und Rundfunk zugleich. Die empathische Haltung und der ungekünstelte Stil, an die sich Berliner Radiohörer bis heute erinnern, bestimmen gleichfalls die Feuilletonartikel, die Luft zwischen Zweitem Weltkrieg und Wende für etliche Berliner Blätter verfasst hat. Mit seiner Aufmerksamkeit bedenkt der nimmermüde Journalist die Gewohnheiten und Alltagserscheinungen in einer Stadt nach der Katastrophe, im Wiederaufbau und während der Teilung. Sichtbar wird das Leben in einer Stadt im steten Wandel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2018

Rezensent Mark Siemons liest diese Anthologie mit Feuilletons, Berlin-Szenen und Reiseberichten des Radiomannes Friedrich Luft mit Gespür für das Atemlose des Reporters und einen Ton der Güte, eine unprätentiös dargebrachte Zivilität, die den moralischen und intellektuellen Wiederaufbau stützte und den Autor berühmt machte. Nicht Harmlosigkeit erkennt er bei Luft, sondern eine dem Schrecken des Krieges abgerungene Heiterkeit als Überlebensstrategie. Mit den Texten ist Lufts Weg zum Ideal-(West-)Berliner gut nachvollziehbar, meint Siemons.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.11.2018

Rezensentin Petra Kohse erkennt in den gesammelten Feuilletons von Friedrich Luft das Talent des berühmten Theaterkritikers, Radiomoderators und Redakteurs: Ob er leidenschaftlich gegen ein geteiltes Deutschland anschrieb, seine Fronterfahrung als Soldat pathosfrei und dennoch anschaulich dokumentierte, Aufführungen in einem Ton besprach, der immer "auf der Höhe des Kunstwerks selbst" angesiedelt war, oder bei seinen Schilderungen der Kuriositäten des Berliner Alltags seine "kultivierte Schnoddrigkeit" auspackte - immer erweist er sich als brillant, wie Kohse findet, weshalb sie die Feuilletons für absolut lesenswert hält.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2018

Rezensent Jens Bisky freut sich über die von Wilfried F. Schöller besorgte Auswahl mit Zeitungstexten, Berichten, Glossen und Feuilletons des Berliner Theaterkritikers Friedrich Luft. Für ihn entfalten die Texte u.a. das Panorama des Irrsinns der Nachkriegszeit, das der Autor gleichwohl zu bändigen sucht, indem er mit "provozierender Harmlosigkeit" die Rückkehr der Normalität, des Harmlosen registriert, wie Bisky erläutert. Letzteres sichtbar zu machen, hält er für ein Verdienst des Bandes. Dass Luft dieser zivilisatorischen Aufgabe mit Heiterkeit und Neugier und ohne jegliche Herablassung nachkam, erscheint Bisky bemerkenswert.
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