Friedrich von Schiller, August Wilhelm Schlegel

Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel: Briefwechsel 1795-1801

Cover: Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel: Briefwechsel 1795-1801
DuMont Verlag, Köln 2005
ISBN 9783832178949
Gebunden, 244 Seiten, 29,90 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Norbert Oellers. In etwa 2.200 Briefen hat er sich dargestellt, wie er 'wirklich' gewesen ist - als Sohn und Bruder, als Ehemann und Familienvater; als Freund und Feind; als Geschäftsmann und Kritiker seiner selbst, als Dichter, Philosoph und Historiker; als lebhafter Beobachter auch der politischen Ereignisse in bewegter Zeit. In der deutschen Literatur gibt es kein vergleichbares, so nahezu geschlossenes Briefwerk wie das von Friedrich Schiller. Schon früh wurden Schillersche Briefe mit den wichtigen Korrespondenzpartnern zusammengeführt - eine selbstständige Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel aber fehlt bis auf den Tag. Dabei ist dieser Briefwechsel in privater, literarischer und literaturwissenschaftlicher Hinsicht hoch interessant: August Wilhelm Schlegel empfiehlt sich als Mitarbeiter der seit 1795 von Schiller herausgegebenen Zeitschrift "Die Horen", später auch als Beiträger zu dessen "Musen-Almanach", und kommt 1796 nach Jena, wo sich aber nur für kurze Zeit ein Zusammenwirken ergibt. Schlegels Gattin Caroline hat schon bald viel auszusetzen an dem Menschen und Dichter Schiller. Der Ehemann gibt ihr recht, beteiligt sich sogar heimlich an Kritiken, mit denen der Bruder Friedrich Schlegel gegen Schiller ins Feld zieht. Und dieser macht Ende Mai 1797 kurzen Prozess: Er kündigt August Wilhelm Schlegel Freundschaft und Mitarbeit auf. Der Briefwechsel Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel umfasst insgesamt 42 Briefe. Die Edition von Norbert Oellers versammelt diesen erstmals selbstständig, je vier Briefe von Schiller und August Wilhelm Schlegel werden faksimiliert vorgelegt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.04.2005

Der Briefwechsel ist eher schmal und der Eindruck, dass Friedrich Schiller und August Wilhelm Schlegel sich nicht sehr viel zu sagen hatten, ist Lothar Müllers Rezension nach zu urteilen wohl nicht ganz verkehrt. Im wesentlichen geht es ums Geschäftliche, vor allem die Mitarbeit Schlegels an der Zeitschrift "Die Horen". Dass die Jenaer Frühromantik um August Wilhelm und Friedrich Schlegel nicht zu den größten Bewunderern Schillers gehörte, ist der Literaturgeschichte kein Geheimnis, hier bleibt aber alles aus unterschiedlichen Rücksichtsgründen im wesentlichen höflich. So will Schlegel den im Hintergrund stehenden Goethe nicht verärgern und erst, als August Wilhelms Bruder Friedrich die Horen kritisiert, weil sie zu viele Übersetzungen bringen - die freilich stammen zu einem nicht geringen Teil von August Wilhelm - setzt Schiller Schlegel den Stuhl vor die Tür: "Da ich aber vernehmen muss, dass mich H. Frd. Schlegel zu der nehmlichen Zeit, wo ich Ihnen diesen Vortheil verschaffe, öffentlich deßwegen schilt, und der Uebersetzungen zuviele in den Horen findet, so werden Sie mich für die Zukunft entschuldigen." Der Rezensent lobt den "minutiös kommentierten" Band als "idealen Führer" durch die "stachligen Regionen" der klassisch-frühmonatischen Verhältnisse.
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