Georg Bollenbeck
Eine Geschichte der Kulturkritik
Von Rousseau bis Günther Anders
C.H. Beck Verlag, München 2007
ISBN 9783406547966
Paperback, 318 Seiten, 14,95 EUR
ISBN 9783406547966
Paperback, 318 Seiten, 14,95 EUR
Klappentext
Allgemeiner Verfall, Entfremdung und Vermassung, die Herrschaft des Geldes, der Technik und der Medien: das sind bis heute die Themen der Kulturkritiker. Auch wenn die Traditionen dieses Denkens bis in die Antike zurückreichen, beginnt die eigentliche Zeit der Kulturkritik erst mit der Aufklärung. Auf der Suche nach einer anderen, besseren Moderne erzählen die Kulturkritiker Geschichten vom Verlust. Georg Bollenbeck geht es um die Eigenart dieses unterschätzten und faszinierenden Denkens, das bis heute ungebrochen ist. Er lotet das Spektrum einer provokanten Dauerkommentierung der Moderne in allen ihren scharfsinnigen und problematischen Zeitdiagnosen aus.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 03.01.2008
Sowohl inhaltlich als auch formal hat Kulturkritik ein zweifelhaftes Image, meint Ralf Konersmann, der es begrüßt, wie sachlich und unaufgeregt Georg Bollenbeck in seiner "Geschichte der Kulturkritik" die kulturkritischen Diskurse beschreibend in den Blick nimmt. Dabei wolle der Autor keinesfalls nur historisch arbeiten, sondern dehne seinen geschichtlichen Abriss mit Bedacht bis in unsere Tage aus, stellt der Rezensent zufrieden fest. Als "Aufklärung über die Aufklärung", so die eng gefasste Definition des Buches, nimmt der Autor in seiner ausgreifenden Untersuchung die Kulturkritik über weite Epochen in den Blick und überzeugt Konersmann dabei mit sicheren Wertungen und den richtigen Fragestellungen. Einzig, dass Bollenbeck am Ende auch noch eine "spezifisch deutsche" Spielart der Kulturkritik herausarbeiten will, kommt dem Rezensenten nicht besonders stichhaltig vor, insgesamt aber hat ihm dieses Buch durchaus gefallen.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 10.11.2007
Georg Bollenbecks "Geschichte der Kulturkritik" zeigt dem Rezensenten nicht nur, dass die umfassende klassische Kulturkritik heute der "partikulären Dauerkritik" gewichen ist, sondern auch, dass in der Rückschau Neugewichtungen möglich sind. So lässt sich Oliver Pfohlmann staunend Schiller als kulturkritischen Vordenker verkaufen und schaut zu, wie Bollenbeck Schopenhauer kurzerhand aus der Riege der Kulturkritiker ausschließt. "Erhellend", findet er, und "lesbar" dazu. Wenn ihm weitere Differenzierungen auch durchaus möglich erscheinen.
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