Klappentext
Hörspiel gesprochen vom Autor und anderen. 73 Minuten Laufzeit. Wer besser als George Tabori könnte Schlomo Herzl, dem jüdischen Hausierer aus "Mein Kampf", die Stimme leihen, die uns mit ihrem weichen k.u.k.-Akzent ins Wien der dreißiger Jahre versetzt. Nachdenklich-milde, manchmal ironisch-verschmitzt lässt Tabori den armen Schlomo auf die wünsten Reden zweier Herrn antworten: Lobkowitz, ein entlassener Koch, der sich für Gott hält, und Herr Hitler, der gerne Künstler werden will, obwohl Schlomo ihm rät: "Du bist ein mieser Schauspieler, du solltest in die Politik gehen.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 21.11.2002
Geradezu zärtlich ist die Besprechung dieser CD von Konrad Heidkamp. Allein die Stimme Taboris als Schlomo Herzl, schreibt er, "würde schon genügen, um diesem Stück zu verfallen". Wie das "Kardiogramm eines müden Herzens" tönt sie, findet Heidkampf, und liebt ihr Raunzen, Krächzen und Schmeicheln. Und er liebt den ganzen Schlomo Herzl, der von Tabori in das Wiener Männerwohnheim Brigittenau versetzt wird um dort den jungen Adolf Hitler zu treffen; Herzl hat Mitleid mit dem jungen Mann, "näht ihm den Knopf an und gibt ihm gute Ratschläge": das Gute ist gut selbst zum Bösen. Heidkamp findet, das "rührend Gütige" des Schlomo "bekommt durch Taboris Stimme ein Bewusstsein von bittersüßer Gelassenheit", auch wenn gleichzeitig klar wird: "gegen die Macht hilft keine Anekdote".
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