Gisela Elsner

Das Berührungsverbot

Roman
Cover: Das Berührungsverbot
Verbrecher Verlag, Berlin 2006
ISBN 9783935843676
Taschenbuch, 224 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

In dem Roman "Das Berührungsverbot", der erstmals 1970 erschien, widmete sich Gisela Elsner, diese genaue Beschreiberin der deutschen Verhältnisse, einem Modethema: der sexuellen Befreiung. In ihrem "Anti-Porno" (Emma) wollen mehrere Paare sich im so genannten Gruppensex üben, um der Spießigkeit ihres bisherigen Lebens zu entfliehen. Doch der Ausbruch, der nie einer war, endet nur in einem Akt unglaublicher Rohheit, die versuchte Befreiung von der bürgerlichen Enge wird zur Gewalttat.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.11.2006

Lesenswert findet Rezensent Maik Söhler Gisela Elsners wieder aufgelegten Roman über "Gruppensexerfahrung", der seinen Informationen zufolge 1970 im Gefolge der "sexuellen Revolution" erschien. Zwar gehört das Buch seiner Einschätzung nach nicht zu Elsners besten. Zu oft wechsele sie darin Erzählperspektiven und verstecke sich und ihr Thema in allzu komplexen Schachtelsätzen. Trotzdem kann Söhler der typischen Elsner-Mischung aus "luzidem Blick" für das "ganz Kleine" der persönlichen Beziehungen und das "ganz Große der gesellschaftlichen Verfasstheit", von dem diese Beziehungen geprägt seien, immer noch einiges abgewinnen. Er sieht im Roman mit ziemlichem Vergnügen "brave Büroangestellte zu dauergeilen Kicherern mutieren" und "unbefriedigte Hausfrauen" die Lust am Sex neu entdecken. Aber keine Angst, beruhigt er Moralhüter unter den Lesern, das Licht bleibe aus und die Bibel sei pornografischer als Elsners Roman.
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