Giuseppe Tomasi di Lampedusa

Die Sirene

Erzählungen
Cover: Die Sirene
Piper Verlag, München 2017
ISBN 9783492057868
Gebunden, 288 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Moshe Kahn. In der Titelerzählung dieses Bands steht ein alter Mannim Mittelpunkt, der in seiner Jugend die Liebe einer Sirene erfahren hat und deswegen für den Rest seiner Tage keine andere Frau mehr zu lieben imstande ist. Auch in jeder anderen der hier versammelten Erzählungen, ob sie nun unmittelbar an Lampedusas weltberühmten Roman "Der Leopard" anknüpfen, die Welt eines kleinen Angestellten in der Großstadt schildern oder das sizilianische Kindheitsparadies des Autors beschwören, erweist Lampedusa seine Meisterschaft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.04.2018

Die feine Ironie in den hier versammelten Texten von Giuseppe Tomasi di Lampedusa hat es dem Rezensenten Niklas Bender angetan. Die Neuübertragung von Moshe Kahn bringt sie so richtig zur Geltung, meint er, da sie frühere Eingriffe und Unterschlagungen rückgängig macht. Die Einleitungen und die dynastischen Informationen zu den enthaltenen Erzählungen liest Bender mit Gewinn. Auch wenn er mit "Die Freude und das Gesetz" eine eher konventionelle Geschichte bekommt, die "fantastische" Novelle "Die Sirene" und Lampedusas lebhaften, nie nostalgischen "Kindheitserinnerungen" entschädigen ihn.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.06.2017

Rezensentin Maike Albath schreibt voller Verehrung über Giuseppe Tomasi di Lampedusa, auch wenn sie durchaus einen klaren Blick auf den sizilianischen Fürsten hat, der bei all seinen Schrulligkeiten eine berauschende Kreativität in sich trug, die sich erst im Alter von 59 Jahren mit dem Verfassen des "Leoparden" Bahn brach. Tomasi di Lampedusa starb bereits vor Veröffentlichung seines großen Romans, aber einige Erzählungen und Erinnerungen hat er noch verfassen können, weiß Albath. Und auch wenn ihr gerade letztere eher als emphatische Beschwörungen einer verlorenen Welt erscheinen, muss sie konstatieren: "Die Detailgenauigkeit des Erzählers ist furchterregend." Von den Prosaarbeiten hebt sie besonders die Erzählung "Die Sirene" hervor", in der ein Althistoriker einer Meerjungfrau verfällt und "für alles Gewöhnliche verloren" ist. Wie Tomasi di Lampedusa das düstere Turin mit dem gleißend hellen Sizilien konstratiert, die Moderne und das Archaische, raubt Albath den Atem. Und Moshe Kahns Neuübersetzung findet sie so notwendig wie glänzend.
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