Greg Woolf

Metropolis

Aufstieg und Niedergang antiker Städte
Cover: Metropolis
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2022
ISBN 9783608983708
Gebunden, 608 Seiten, 35,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Susanne Held. Unsere Vorfahren haben häufig verstreut in Dörfern gelebt - bis zum Ende dieses Jahrhunderts jedoch werden wir fast alle in Städten leben. Dieses Buch erzählt vom Aufstieg und Fall antiker Städte vom Ende der Bronzezeit bis zum Beginn des Mittelalters. Es ist eine Geschichte von Krieg und Politik, Pest und Hungersnot, Triumph und Tragödie und präsentiert sich in ihrer einzigartigen Ambivalenz: mal großartig und erfolgreich, mal schäbig und fruchtlos. Doch wie kam es dazu, dass Städte überhaupt entstanden und wie konnten sie sich in offensichtlich wenig verheißungsvollen Umgebungen halten, wachsen und gedeihen?  Wie mochte es gewesen sein, solche urbanen Welten zu bewohnen, die so anders sind als die unseren - Städte, die jede Nacht in der Dunkelheit versinken, Städte, über denen sich die Tempel der Götter auftürmten, Bauernstädte, Sklavenstädte, Soldatenstädte? Die wechselvolle Geschichte der antiken Städte umgreift zugleich die Geschichte von Generationen von Menschen, die sie erbaut und bewohnt haben, und die uns Monumente hinterlassen haben, deren Ruinen nüchterne Mahnmale für das 21. Jahrhundert sind.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.06.2022

Uwe Walter bekommt mit Greg Woolfs Geschichte der Stadt als Lebensraum zum Glück keine Abrechnung mit dem Westen und dem Kapitalismus. Stattdessen bietet der Band laut Walter einen offenen Blick auf die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, die mit der Entwicklung urbanen Lebens von Uruk bis Rom einhergingen. Stadt als Machtmittel, Freundschafts- und Kompetenzraum, als Arbeitsteilung und überhaupt als Enwicklungsmaschine für menschliches Potenzial, so stellt es sich für Walter dar. Glänzend findet er manche Bemerkung im Buch, etwa die, dass mit der Stadt auch das Land als Lebens- und Wirtschaftsraum erst so richtig Kontur gewann.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 29.04.2022

Urbane Lebensformen entstanden ähnlich wie Mutationen zufällig und setzten sich anschließend durch, weil sie bestimmte Probleme unserer Vorfahren lösten und manche Vorteile brachten - das ist die Grundthese, für die Greg Woolf in seinem Buch "Metropolis" argumentiert. Und er tut dies durchaus nachvollziehbar, treffend und mit viel Elan, findet Rezensent Stefan Rebenich. Woolf geht es darum, die Geschichte der antiken Städte neu zu schreiben, und zwar nicht aus soziologischer Perspektive, wie üblich, sondern von einem naturhistorischen Standpunkt aus, erklärt der Rezensent. Dabei findet er nicht nur überraschende Antworten auf die Frage, wie und weshalb antike Städte entstanden, sondern es gelingt ihm auch, einige "faszinierende Porträts antiker Metropolen" zu entwerfen sowie ihre Funktionen und Funktionsweisen zu analysieren. Der Rezensent scheint überzeugt, auch wenn er die Erkenntnisse eines anderen großen Stadtforschers - Max Weber verteidigt wissen will.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 20.04.2022

Rezensent Günther Wessel lobt den Spagat zwischen Populärsachbuch und akademischem Text, der dem Althistoriker Greg Woolf mit seinem Buch über Entstehung und Entwicklung der Städte gelingt. Dass sich der Autor mit archäologischem, geografischem und umweltwissenschaftlichem Hintergrund seinem Thema nähert und den Urbanismus sozialevolutionär betrachtet, gefällt Wessel gut. Anschaulich und mit einleuchtenden Beispielen verfolgt Woolf die Gründung früher Megastädte von Rom bis London, ihre Vor- und Nachteile, ihren Verfall, erklärt der Rezensent. Spannend und lehrreich, meint er.