Hannsjörg F. Buck, Gunther Holzweißig, Eberhard Kuhrt

Opposition in der DDR von den 70er Jahren bis zum Zusammenbruch der SED-Herrschaft

Am Ende des sozialen Realismus. Band 3
Cover: Opposition in der DDR von den 70er Jahren bis zum Zusammenbruch der SED-Herrschaft
Leske und Budrich Verlag, Opladen 1999
ISBN 9783810019653
Kartoniert, 846 Seiten, 50,11 EUR

Klappentext

Der dritte Band behandelt die Entwicklung oppositioneller Gruppen und Aktivitäten vom Ende der 70er Jahre bis zur demokratischen Revolution 1989. Zu den Autoren der Analysen und Zeitzeugenberichte gehören maßgebliche Vertreter der DDR-Bürgerrechtsbewegung; der Band enthält umfangreiches Dokumentenmaterial und zahlreiche Fotos.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 02.05.2000

Ein Sammelband von illustren Autoren, die selbst größtenteils zu den Protagonisten der DDR-Opposition gehörten, - was bedeutet, dass es hier vor allem um das „Selbstverständnis“ der damaligen Opposition geht, schreibt Eckhard Jesse. Diese Opposition war jedoch keinesfalls homogen, und so vielfältig sie war, so unbekannt war sie im Grunde im Westen auch. Der ordnende Zugriff dieses Bandes bietet nun zum nachträglichen Kennenlernen ein Zeitraster, das zwischen 1983 und 1988 vor allem die Friedensgruppen berücksichtigt, dann die „Ausreisewelle“ von 1988/89 bedenkt und schließlich das Verhalten diverser Gruppe während der „Wende“ von 1989 analysiert. Positiv vermerkt Jesse, dass auch die übliche „Berlinzentriertheit“ hier überwunden ist, indem nämlich Analysen der Situation im Norden und Süden der DDR der Lage in Berlin hinzugefügt werden. Auch die nach zehn Jahren inzwischen durchaus selbstkritische Sicht vieler Autoren, darunter Poppe, Templin, Fricke und Neubert, hat dem Rezensenten gut gefallen. Obschon der Band „empirienah und eher theoriefern“ daherkommt, ist durch „übergreifende Ansätze“ doch auch für Synthesen gesorgt, meint der Rezensent.