Hansi

Mein Dorf

Das Elsass, wie es einstmals war. (Ab 6 Jahre)
Cover: Mein Dorf
Urachhaus Verlag, Stuttgart 2008
ISBN 9783825176396
Gebunden, 40 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Corinna Tramm. Lieblich reihen sich die Hügel, Störche sitzen auf den Dächern, die Kinder spielen Ringelreihe oder tragen frische Backwaren durchs Dorf, hübsch herausgeputzte Menschen in lokaler Tracht ziehen zur Kirche, fröhliche Jahrmarktszenen, muntere Touristen und nachts zieht der Nachtwächter durchs Dorf und ruft die Stunden aus. Diese Postkartenidylle des einstigen Elsass ist nur oberflächlich schön; dahinter verbergen sich Gebrochenheit, Leid, Repressalien das ernste Schicksal einer immer wieder okkupierten Kernregion Europas. Der Karikaturist und Illustrator Hansi war zutiefst mit seiner Heimat und ihrem Los in den Wirren des 20. Jahrhunderts verbunden. Er hielt 1913, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, die Schönheit einer untergehenden Welt in Bildern fest. Dabei entstand ein Buch, das auf mehreren Ebenen gelesen werden kann: als folkloristisches Bilderbuch, als politisches Manifest und als Anschauungsmaterial für den Geschichtsunterricht an Grundschulen. Diese erste deutschsprachige Ausgabe erscheint in Zusammenarbeit mit dem Straßburger Verlag La Nuee Bleue.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.02.2009

Geradezu bösartig findet die Rezensentin Silja von Rauchhaupt dieses 1913 veröffentlichte und nun erstmals in deutscher Sprache erhältliche Kinder-Bilderbuch. Nur auf den ersten Blick handle es sich dabei um eine Liebeserklärung des Autors an seine Heimat, das Elsass. In Wahrheit ist es, so von Rauchhaupt, kaum versteckt eine Hasserklärung an die Deutschen, die im Gegenzug das Elsass und die Franzosen nostalgisch verzeichnet. Einerseits geschehe das nicht explizit, andererseits aber sei die grundsätzliche Boshaftigkeit der Intention den leeren Blicken der Kinder dann doch, gegen den Willen des Zeichners, sehr wohl eingeschrieben. Deutlich herauszuhören sind Zweifel der Rezensentin an der Notwendigkeit, diese deutsche Version des Buchs nun zu veröffentlichen. Ausdrücklich problematisch findet sie, dass der Verlag auf ein erläuterndes Vorwort einfach verzichtet hat.
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