Hector Tobar

In den Häusern der Barbaren

Roman
Cover: In den Häusern der Barbaren
Piper Verlag, München 2012
ISBN 9783492054829
Gebunden, 496 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Ingo Herzke. Der Blick aus dem Garten geht direkt auf den majestätischen Pazifik. Die Familie Thompson kommt gut zurecht. Nein, angebrachter wäre wohl zusagen: Sie kamen gut zurecht. Inzwischen hat auch sie die Krise erreicht, zwei ihrer Hausangestellten sind bereits entlassen. Einzig Aracelli Ramirez ist noch übrig. Und deshalb trifft es Aracelli, als nach einem schrecklichen Streit zwischen Señor Scott und Señora Maureen plötzlich niemand mehr für die Kinder da ist. Das Ehepaar ist spurlos verschwunden, und so greift die tatkräftige und fantasiebegabte Aracelli zum letzten Mittel - sie steigt mit den beiden Jungen in den Bus, um mit ihnen und einer bestenfalls vagen Ahnung nach dem Großvater zu suchen, den sie in einem der schlechteren Viertel von Los Angeles vermutet. Was sie den Jungen als Abenteuer verkaufen will, setzt eine tragische Kette von Ereignissen in Gang.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.12.2012

Nach der Lektüre von "In den Häusern der Barbaren" weiß Rezensent Jan Wiele: Hector Tobar schreibt nicht nur exzellente Reportagen. Auch sein neuer Roman, den der Kritiker als brillante Gesellschaftsstudie über die Latinos in Amerika lobt, profitiert seiner Meinung nach von den gründlichen Recherchen des Autors. Wiele folgt hier der aus verschiedenen Perspektiven geschilderten Geschichte der mexikanischen Einwanderin Araceli, die als Kindermädchen bei einer gutsituierten Familie in Los Angeles arbeitet. Als die Eltern für ein paar Tage unangekündigt verschwinden, begibt sich die junge Mexikanerin mit den beiden Kindern auf die Suche nach deren Großeltern, um bald selbst von den Behörden und Medien als Entführerin gesucht zu werden, berichtet der Rezensent, der erschüttert feststellen muss, wie verhärtet die Fronten in der multiethnischen Großstadt sind. Auch wenn dieser Roman durch den epischen Totalitätsanspruch des Autors dem Kritiker als "Leseerlebnis des neunzehnten Jahrhunderts" erscheint, kann er diese Anklageschrift gegen die amerikanische Gesellschaft nur empfehlen.
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