Heide Helwig

Johann Peter Hebel

Biografie
Cover: Johann Peter Hebel
Carl Hanser Verlag, München 2010
ISBN 9783446235083
Gebunden, 368 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Mit den "Allemannischen Gedichten" verfasste er das badische Nationalepos, mit dem "Rheinländischen Hausfreund" machte er einen Bauernkalender zu Weltliteratur. Heide Helwig erzählt in ihrer großen Biografie die Lebensgeschichte des Dichters Johann Peter Hebel, dessen Liste der prominenten Verehrer von Goethe bis Jean Paul und von Kafka bis Canetti reicht. Gestützt auf die neueste Forschung setzt sie das Bild des subversiven Angepassten, des Poeten, Erzählers und Aufklärers zusammen. Eingebettet wird dieses Leben in das Zeitgeschehen, von der Aufklärung bis zum Biedermeier, von der Französischen Revolution über Napoleons Feldzüge bis zu den Befreiungskriegen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.05.2010

Sehr erfrischend findet es Rezensent Michael Stolleis zunächst einmal, dass die Biografin Heide Helwig nicht den üblichen Lebensbeschreibungs-Gewaltmarsch von Geburt bis Tod unternimmt. Der eigentlichen Erzählung des Lebens des Dichters und Geistlichen Johann Peter Hebel stellt sie nämlich erstens ein Porträt des alemannischen Lebens- und Sprachraums seiner Zeit voran und lässt darauf Überlegungen zur Dialektdichtung im allgemeinen folgen. Auch im weiteren gibt es immer wieder die Konzentration auf spezielle Themen und Aspekte in Hebels Umfeld. Der Rezensent zollt der Biografin Respekt und meint, dass sie das, was sie macht, "kundig" und gut macht. Er vermisst allerdings ein wenig philologische Neugier und detektivischen Scharfsinn. Insgesamt also eine solide Darstellung, die dem Dichter "gerecht" wird - ein ganz großer Wurf aber nicht.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 08.05.2010

Von theologischer Warte nähert sich Rezensent Johann Hinrich Claussen zwei neu erschienenen Biografien zum Dichter, Pädagogen und Kirchenfunktionär Johann Peter Hebel. Oder, genauer, er nähert sich ausführlich erst einmal diesem Leben selbst, weil nämlich die Biografien zu theologischen Fragen, wie er bedauert, nicht sehr tiefenscharf Stellung nehmen. Er macht ihnen das gar nicht zu Vorwurf, sieht eher einen traurigen Zug der Gegenwart in diesem Sachverhalt. Lesenswert findet er Heide Helwigs Buch dennoch. Insbesondere, weil sie geschickt andere zentrale Themen und Gegensätze in Hebels Leben - etwa "äußerer Enge und innere Weite", "Beamtendienst und freie Kunst" - herausgreift und durchgehend behandelt. Schade freilich, so Claussen, dass Helwigs Sprache, wie an den vielen  "wunderbarsten" Zitaten nur umso schmerzlicher deutlich werde, gegen die ihres Gegenstands so sehr abfalle.
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