Helmut Geiselhart

Das lernende Unternehmen im 21. Jahrhundert

Wissen produzieren, Lernprozesse initiieren, in virtuellen Realitäten agieren
Cover: Das lernende Unternehmen im 21. Jahrhundert
Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 2001
ISBN 9783409115285
Gebunden, 204 Seiten, 37,84 EUR

Klappentext

Managementmethoden verflachen schnell zu Modeerscheinungen. Fusionen und Kooperationen erfüllen oft nicht die Erwartungen. Wie gelingt es Unternehmen, auf Dauer erfolgreich zu bestehen? Geiselhart sieht die Lösung im Konzept des lernenden Unternehmens, das durch seine Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit eine erfolgreiche Gestaltung seines Umfeldes gewährleisten. Sein erweiterter Begriff vom lernenden Unternehmen umfasst Sinnfragen, Spiritualität, psychoanalytische Erkenntnisse und die Kategorien assoziatives Denken und schöpferisches Handeln. Das Konzept wird an Jack Welch und General Electric veranschaulicht...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.07.2001

Der Rezensent mit dem Kürzel "sj" findet es zwar etwas ungewöhnlich, dass der Autor als Beispiele für lernende Unternehmen - also Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zur Entwicklung bis in die Tiefe der Persönlichkeit ermöglichen - ausgerechnet den Jesuiten-Orden und General Electric ausgewählt hat. Dennoch hat "sj" dieses Buch offenbar mit Gewinn gelesen, zumal Geiselhart sich hier nicht nur "an der Oberfläche des Lernens" bewegt, sondern auch auf "Vision und Vergeistigung", auf Spirituelles also, eingeht. Geiselhart trete für ein kreatives Klima in flachen Hierarchien ein, "in dem sich jeder als Künstler schöpferisch am Fortbestand des Unternehmens beteiligen und sein Werk mitgestalten soll". "sj" meint zwar, dass "hartgesottene Ökonomen" mit dieser Denkweise wohl einige Schwierigkeiten haben dürften, was durch die religiöse Einstellung des Autors noch verstärkt werde. Doch insgesamt scheint es der Rezensent durchaus lohnend zu finden, sich diesen Ideen gegenüber zu öffnen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.06.2001

Annette Jensen lässt sich von den Thesen des Buches, das die Weiterentwicklung von Unternehmen durch die Entstehung einer "weltweiten Metaintelligenz" zu erreichen ist, nicht überzeugen. Dem Autor - Theologe und Psychoanalytiker - seien "Ambivalenzen völlig fremd" so die Rezensentin verwundert. Richtig befremdlich aber findet sie den unerschütterlichen "Fortschrittsglauben" Geiselharts, der ausschließlich die Entwicklung der Unternehmen im Auge hat, ohne so "profane Dinge" wie die globale Einkommensschere oder die Opfer, die für einen wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen auf Kosten der Mitarbeiter gebracht werden, zu reflektieren. Dass der Autor zudem für gelungene Managementaktivitäten nur Männer als Beispiele anbringt und ausgerechnet das Christentum als vorbildliche Organisation herausstreicht, ohne an die grausame "Auslöschung und Versklavung vieler Völker" zu denken, verscherzt ihm die letzten Sympathien der Rezensentin.
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