Hermann Hesse, Peter Weiss

'Verehrter großer Zauberer'

Briefwechsel 1937-1962
Cover: 'Verehrter großer Zauberer'
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2009
ISBN 9783518420362
Gebunden, 250 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Beat Mazenauer und Volker Michels. "Obgleich ich weiß, dass viele junge Menschen Sie mit Briefen und Manuskripten überschütten, um Rat oder Hilfe von Ihnen zu erhalten, und Sie deshalb mit Post und allerlei Geschreibsel im Übermaß bedacht sind, wage ich es, Sie auch mit meiner Sendung zu beglücken", schreibt Peter Weiss Anfang 1937 an Hermann Hesse. Und er bekommt beides: Rat und Hilfe. Hesse beherbergt den jungen Maler und Zeichner im Sommer 1937 in der Casa Camuzzi, in der der Dichter selbst einst lebte. Er ermutigt ihn, empfiehlt ihn an Verlage, vergibt, als das Geld knapp wird, auch eigene Illustrationsaufträge und hilft, einen Platz an der Prager Kunstakademie zu vermitteln. 1938 verbringt Peter Weiss erneut einige Monate im Tessin, bevor er 1939 seiner Familie ins schwedische Exil folgt. Neben den Briefen überliefert diese Edition auch das frühe, bisher unveröffentlichte Manuskript "Cloe" von Peter Weiss, seine Zeichnungen aus dem Tessin sowie unbekanntes Bildmaterial.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2009

Für Andreas Platthaus hat dieser erstmals zugängliche Briefwechsel es in sich. Die Initiation des Peter Weiss zum Schrifststeller nämlich durch den väterlichen Freund und Ratgeber Hermann Hesse. Dabei liegt die Unterschiedlichkeit der beiden für Platthaus auf der Hand: Hier der Avantgardist und Revoluzzer, dort der eremitische Metaphysiker, ein Erbe der deutschen Romantik. Doch Weiss übernimmt sogar zeitweise den schwelgerischen Ton des Älteren, wie Platthaus an der im Band enthaltenen Erzählung "Cloe" studieren kann. Zusammen mit Abbildungen, anderen Bücherauszügen und einem ausgiebigen Kommentar ergibt diese Korrespondenz laut Platthaus vor allem ein Bildnis des Künstlers als junger Mann. Bekenntnisse enthält es zu Freundschaft und Kunst, die Platthaus im Hinblick auf Weiss' späteres Werk als programmatisch begreift.
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