Ildefonso Falcones

Die Kathedrale des Meeres

Roman
Cover: Die Kathedrale des Meeres
Scherz Verlag, München 2007
ISBN 9783502100973
Gebunden, 656 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

14. Jahrhundert in Spanien: Die Landbevölkerung stöhnt unter dem Joch der Feudalherren. Barcelona jedoch ist frei. Und Barcelona ist reich. Hier macht der junge Arnau seinen Weg vom mittellosen Steinträger zu einem der angesehensten Bürger der Stadt. Er ist Teil eines unerhörten Plans: die Errichtung einer Kathedrale, die den Himmel stürmen soll. Der kleine Arnau flieht mit seinem Vater Bernat vor einem brutalen Lehnsherren in das mittelalterliche Barcelona. Die Stadt steht in höchster Blüte, die Viertel wachsen bis hinunter ans Meer. Im Barrio der Töpfer und Hafenarbeiter finden Vater und Sohn Unterschlupf. Wärend Bernat in der Töpferei seines Schwagers arbeitet, zieht Arnau durch die Straßen und Gassen Barcelonas. Dort erlebt der junge Arnau den Bau von Santa Maria del Mar, einer riesigen Kirche, die vom Volk für das Volk gebaut wird. Im Schatten des mächtigen Bauwerks erfährt er, welch schweres Los die Arbeit dort ist: Mit den anderen Steinträgern schleppt der Vierzehnjährige die riesigen Felsblöcke vom Montjuïc bis hinunter an den Hafen. Doch während sich die Kathedrale des Meeres in den Himmel reckt, wirft sie auch dunkle Schatten auf das Leben der Menschen.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 09.02.2008

Ein herzhaftes "Hach" lässt am Ende dieses 650-seitigen Historienschinkens Rezensentin Wiebke Porombka verlautbaren, die auch gewisse, nicht ganz ironiefreie Sympathien für Hauptfigur Arnau Estanyol zu Protokoll gibt. Denn soviel muskulöser und menschlich-moralischer Glanz inmitten von Mittelalterdüsternis lässt am Ende auch abgebrühte Rezensentinnenherzen nicht kalt. Das Buch des im Hauptberuf als Anwalt tätigen Autors erzählt Porombkas Inhaltsskizze zufolge die Geschichte eines Jungen, der sich vom Steine für einen Kirchenbau schleppenden Leibeigenen zum spanischen Seekonsul aufschwingt, um am Ende ins Visier der Inquisition zu geraten. Trotzdem hat am Ende das Gute den längeren Atem, wie uns die Rezensentin glaubhaft versichern kann.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.02.2008

Seit Wochen steht Ildefonso Falcones Historienroman "Die Kathedrale des Meeres" auf Platz eins der Bestsellerlisten, in Spanien wurde das Buch insgesamt zwei Millionen Mal verkauft. Juan Moreno findet das nachvollziehbar: Denn auch wenn man dem Roman einige Schwächen vorwerfen könnte - langweilig sei er nicht. Er erzählt vom Aufstieg des Bauernsohns Arnau Estanyol, der als Lastenträger beim Bau der Kathedrale "Santa Maria des Bar" in Barcelona zu Wohlstand und als Seekonsul zu Ansehen gelangt. Die Figurengestaltung erscheint dem Rezensenten ein wenig schlicht, Arnau ein wenig zu gütig, freundlich, ehrlich, gut aussehend, fair und edel. Aber alles in allem attestiert er dem Roman trotzdem, spannend und "solide gebaut" zu sein. Offen bleibt für die Frage, woher die Genitiv-Regel rührt, nach der alle Verlage ihren historischen Romanen Titel mit eben einer solchen Genitiv-Konstruktion geben.
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