Klappentext
2 CDs, 2 Stunden, 5 Minuten. Wie tief prägt einen die Erfahrung der Flucht? Ilija Trojanow ist als Kind zusammen mit seiner Familie aus Bulgarien geflohen. Hier erzählt er von seinen eigenen Prägungen als lebenslang Geflüchteter. Von der Einsamkeit, die das Anderssein für den Flüchtling tagtäglich bedeutet. Davon, wie wenig die Vergangenheit des Geflüchteten am Ort seines neuen Daseins zählt. Was das Existieren zwischen zwei Sprachen mit ihm macht. Welche Lügengeschichten man als Geflüchteter den Daheimgebliebenen auftischt. Und dass man vor der Flucht wenigstens wusste, warum man unglücklich war.
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2017
Dem Rezensenten Alexander Kosenina begegnet der Essayist und Romancier Ilija Trojanow als Leser seiner Aphorismen zum Thema Flucht. Allzu starker autobiografischer Tendenz entgeht der Autor laut Kosenina schon durch ständiges Überschreiten von Grenzen und Nationalismen. Kleinste Ausgrenzungen registriert Trojanow dafür umso sensibler und formt Pointen draus, meint der Rezensent. Beim Hören kommt Kosenina ins Grübeln und Fragen und freut sich über die "einnehmende", mitunter fast suggestive Vortragsweise des Autors.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 01.07.2017
Sylvia Prahl kennt den als Kind aus Bulgarien nach Deutschland geflohenen Ilija Trojanow als einen Mann des Wortes. Dementsprechend wortreich und mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Sprache bei der Verankerung in der Lebensumgebung begegnet ihr der Autor in dieser ungekürzten Autorenlesung von Miniaturen über Fluchterfahrungen - eigene und fremde. Autobiografisches und Allgemeingültiges zum Thema wechseln einander ab, erklärt Prahl, die unter anderem Einblicke in die Gefühle des geflüchteten Kindes erhält. Die ruhige, laut Prahl teils ironische, teils pastorale Lesung des Autors regt die Rezensentin zum Nachdenken an.
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