Irene Sola

Singe ich, tanzen die Berge

Roman
Cover: Singe ich, tanzen die Berge
Trabanten Verlag, Berlin 2022
ISBN 9783986970000
Gebunden, 208 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Katalanischen von Petra Zickmann. Gewitterwolken schürfen über den Rücken der Pyrenäen und ein Blitz erschlägt den dichtenden Bauern Domènec, dessen junge Frau Sió mit ihrem Schwiegervater und ihren Kindern allein zurückbleibt. Doch das Leben geht weiter. Teilnahmslos beobachten die Berge das Werden und Vergehen derer, die dort leben. Die junge katalanische Schriftstellerin Irene Solà, die für diesen Roman 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, erschafft und belebt eine vielstimmige und poetische Welt, erzählt durch starke Frauen und mystische Stimmen von Großeltern, Eltern, Kindern, Tieren, Geistern, dem Wald und den Wolken. Sie alle bilden diese Geschichten, die auf eine schöne und magische, aber auch tragische Art und Weise miteinander verbunden sind. Alle vereint im Kreislauf von Geburt, Leben und Tod.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.10.2022

Seit Orpheus ist es der Traum der Dichter, Steine zum Weinen zu bringen, weiß Rezensentin Karin Janker und bereitet darauf vor, dass die katalanische Dichterin Irene Solà in ihrem Roman nicht nur die Pyrenäen zum Sprechen bringt, sondern gleich dazu auch noch die Wolken, die Rehe und die Wasserfrauen. Wenn sie ihnen allen eine Stimme verleiht, dann aber nicht im Sinne einer Parabel, wie Janker betont: Sie stehen hier ganz für sich. Dass dies funktioniert, liegt der Rezensentin zufolge an Solà einfach-kraftvoller Sprache, einer eigenwilligen Herbheit und auch an der Übersetzung von Petra Zickmann, die sehr schön die schroffe Bergsprache ins Deutsche rette.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2022

Rezensent Joseph Oehrlein staunt über das Talent der auf Katalanisch schreibenden Schriftstellerin Irene Sola. Die Geschichte eines Jagdunfalls wächst sich bei Sola laut Oehrlein gekonnt aus zu einem Panorama der Pyrenäen, ihre Sagen und Mythen. Herausfordernd für den Leser durch ständige Perspektiv- und Ortswechsel, bietet der Text so ungewöhnliche Sichtweisen wie die eines Kalbs, das seine eigene Geburt erlebt, erläutert der Rezensent. Gut passend zum Sagenhaften erscheint Oehrlein Solas poetische, bildreiche und rhythmische Sprache, an deren Übertragung die Übersetzerin Petra Zickmann allerdings zu knabbern hatte, wie Oehrlein feststellt. Zwar gibt sie die Stimmung der Geschichte gut wieder, aber sie findet nicht immer die "knackige" Entsprechung im Deutschen, meint er. Solas Kunstgriff des Wechsels vom Katalanischen ins Spanischen bildet die Übertragung zudem nicht ab, konstatiert Oehrlein.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.04.2022

Rezensentin Susanne Lenz erfreut sich am Roman der katalanischen Autorin Irene Solà. Wie einen "gewebten Teppich mit einem bunten komplexen Muster" begreift die Rezensentin die versammelten Texte, die verschiedene Einzelgeschichten über mehrere Jahrhunderte hinweg erzählen und zugleich ineinander verwoben sind. Der gemeinsame Handlungsort sind die Pyrenäen, die einmal selbst zu Wort kommen, genauso wie eine Frauengruppe, die im 17. Jahrhundert der Hexenverbrennung zum Opfer fiel, ein Hund, Pilze und auch Menschen, die in Zeiten der Franco Diktatur über die Berge flüchteten oder sich dorthin im Widerstand zurückzogen, erklärt Lenz. "Tollkühn" nennt die Rezensentin diesen Roman mit ungewöhnlichen Erzählfiguren, die den Menschen aus seinem Zentrum rücken.
Stichwörter