Jacob E. Mabe (Hg.)

Das Afrika-Lexikon

Ein Kontinent in tausend Stichwörtern
Cover: Das Afrika-Lexikon
J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2001
ISBN 9783872948854
Gebunden, 719 Seiten, 66,37 EUR

Klappentext

Gemeinschaftsproduktion mit dem Peter Hammer Verlag, Wuppertal. Das Afrika-Lexikon informiert über alles, was man über Afrika wissen möchte: von Ägypten bis Südafrika, von der Frühgeschichte bis zu den aktuellsten Entwicklungen, von mythischen Überlieferungen bis zur modernen Kunst. Es ist sowohl Kulturgeschichte als auch politisch-soziale und historische Informationsquelle. Die Autoren sind in Afrika forschende deutsche bzw. europäische Spezialisten und afrikanische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. In 1.000 Stichwörtern werden Phänomene aus Politik, Wirtschaft, Geografie, Geschichte und Gesellschaft, darunter auch brisante Themen wie die Stellung der Frau, Verstädterung, Kriege und Bürgerkriege, ebenso ausführlich behandelt wie die Literatur, Sprachen, Kunst, Musik, Religion und Philosophie des Kontinents.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 19.01.2002

Das Lexikon über Afrika zeigt dem Leser ein neues Bild dieses Kontinents, hat Heinz Hug erkannt. Weder dominieren die Katastrophen, noch die Exotik, sondern es präsentiere sich ein vielseitiger Kontinent in seiner ganzen Selbstverständlichkeit, und zwar "zugänglich" und "verstehbar". Doch der Rezensent übt auch Kritik. So handelt der Band den gesamten Kontinent ab, wodurch allein aus Platzgründen an manchen Stellen mit anderen Informationen gespart wurde, beispielsweise an Personenartikeln, die Hug aber für den Zugang vieler Themen für wichtig hält. Und auch die Themen "Postkolonialismus" und "Diktatorenromane" kämen nicht zur Sprache, mäkelt der Rezensent. Trotzdem aber empfiehlt er den gewichtigen Band. Sämtliche Artikel seien gut verständlich und das Handbuch und Nachschlagewerk eigne sich durchaus zum blättern und "einlesen". Außerdem enthalte die sorgfältig ausgewählte Literatur viele Hinweise auf spezialisierte Studien, falls sich der Leser mehr in die Geschichte, Kultur und Politik dieses Kontinents einarbeiten wolle, so Hug.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.11.2001

In seiner kurzen Kritik legt Rezensent Gunter Peus dieses Lexikon jedem Interessierten wärmstens ans Herz. Nie zuvor habe es ein solches Kompendium in deutscher Sprache gegeben, freut er sich. Schon die Stichwörter - etwa Blauhelmeinsätze, Neokolonialismus, Kindersoldaten, Islam, Familienplanung - zeigten an, dass die "namhaften Autoren" dem Zeitgenössischen verpflichtet seien. Aber vor allem die Beiträge über afrikanische Kultur nehmen breiten Raum ein, erklärt Peus und verspricht dem Leser "eine Fülle von Informationen" und "fesselnden Lesestoff".

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.11.2001

Ganz bezaubert ist Navid Kermani von dem Afrika-Lexikon von Jakob E. Mabe, das zwar wie alle anderen Lexika "wissenschaftlich fundierte Sachkenntnisse vermitteln" wolle, aber gleichzeitig zu einer spannenden Reise in eine unbekannte Welt einzuladen scheine. Dennoch weist der Rezensent zunächst auf viele Schwachstellen des Werkes hin. Viele Länderartikel seien z.B. so kurz gehalten, dass man sie hätte besser weglassen sollen, meint Kermani. Auch fällt ihm auf, dass es bei der Auswahl der Informationen ein Ungleichgewicht zugunsten der Regionen südlich der Sahara gebe, wohingegen die Mittelmeerländer "in den Überblicksartikeln häufig nur gestreift" würden. Auch bedauert er das Fehlen eines Islamwissenschaftlers unter den Fachkoordinatoren, da sich Ungenauigkeiten gerade in Bezug auf den Islam und die moderne Geschichte bemerkbar machten. Schließlich zweifelt Kermani manchmal an der Zuverlässigkeit der Zahlen und Statistiken in diesem Band. Dennoch: Insgesamt betont er den Wert dieses Buches und die Pionierarbeit des Herausgeberteams, denn ein ähnliches Buch über Afrika sei bisher nicht erschienen und die Kenntnisse in der westlichen Welt dementsprechend lückenhaft oder von den Medien manipuliert, findet Kermani.
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