Jean Kyoung Frazier

Pizza Girl

Roman
Cover: Pizza Girl
Kampa Verlag, Zürich 2022
ISBN 9783311100393
Gebunden, 240 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Marion Hertle. Jane ist achtzehn, schwanger und fährt in einem Vorort von Los Angeles mit dem uralten Ford Festiva ihres Vaters Pizza aus. Nicht, dass sie bessere Pläne gehabt hätte für ihr Leben ... Nachts betäubt sie sich mit Werbesendungen und Bier in dem Schuppen, wo ihr Vater sich zu Tode getrunken hat. Die Vorfreude ihrer Mutter und ihres Freundes Billy auf das Baby lösen bei Jane nichts als Fluchtinstinkte aus, und auch die Fürsorge der beiden macht die Situation nicht besser. Als eines Tages eine Frau Salamipizza mit Gürkchen für ihren Sohn bestellt, gerät Janes Leben komplett aus den Fugen: Hals über Kopf verliebt sie sich in die deutlich ältere Jenny, die als Einzige ihre Nöte zu verstehen scheint. Aus Liebesphantasien entsteht eine regelrechte Besessenheit. Ein neues Schlupfloch, durch das Jane versucht, ihren Traumata und Zukunftsängsten zu entkommen, oder ihr einziger Weg, um zu sich selbst zu finden?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.04.2022

Rezensentin Verena Lueken ist klar, dass Jean Kyoung Frazier in ihrem Roman um ein paar verlorene junge Menschen in Los Angeles nicht unbedingt den typischen US-Gesellschaftsroman vorlegt. Dafür sorgt der Migrationshintergrund der Protagonistin, deren Mutter aus Korea stammt, und das dem Text unterlegte Gefühl von Wut, Trauer und Sich-Fügen, das in Korea "Han" genannt wird, wie Lueken berichtet. Besonders an dem Text findet Lueken auch die angesichts der recht desolaten Geschichte um aussichtslose frühe Schwangerschaft und unbekanntes Begehren eher gelassene Erzählhaltung. Wie schulterzuckend, ohne Blick auf die "Punchline" und dennoch lebendig wird hier erzählt, stellt Lueken sichtlich fasziniert fest.
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