Jeffrey Jerome Cohen

Stein

Ökologie des Nichthumanen
Cover: Stein
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2022
ISBN 9783751890052
Gebunden, 477 Seiten, 38,00 EUR

Klappentext

Jeffrey Jerome Cohens Stein erinnert uns daran, dass das, was oft als die lebloseste aller Substanzen betrachtet wird, in ihrer eigenen Zeitlichkeit unruhig und in Bewegung ist. In der Literatur findet der Mediävist unerwartete Verbündete für das Ansinnen, mit der Dauer der Steine auch die Welt in anderen als nur den menschlichen Kategorien zu verstehen. Die mittelalterlichen Autor*innen etwa wussten, dass Steine als Feuerbälle aus dem Himmel fallen, aus dem unterirdischen Liebesspiel der Elemente hervorgehen, aus Flussbetten purzeln, die im Paradies entspringen, und mit den Steinmetzen, die aus ihnen die Welt errichten, eine enge Partnerschaft eingehen. Cohens Buch ist ein gewichtiger Beitrag zu einer neuen Theorie des Ökologischen und zugleich ein leichtfüßiger, so gelehrter wie persönlicher Bericht von der Vertrautheit und der Fremdheit, die Menschen und Steine verbinden.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.03.2023

Rezensent Maximilian Gillessen staunt über die Menge an Chroniken und Ritterromanen, aus denen der Mediävist Jeffrey Jerome Cohen schöpft, um Steine mit magischen Kräften ans Licht zu bringen. Dem Leser präsentiert der Autor laut Gillessen allerdings noch viel mehr, wenn er Theorien von Latour und Harman miteinander kollidieren lässt, vieles davon zwar überholt und von Cohen "eher matt" referiert, doch am Ende dieser Anstrengung steht die "Wiederverzauberung" der Welt, beteuert der Rezensent, dem das Buch insgesamt mehr wie ein Lapidarium bunter Steine vorkommt als eine wissenschaftsgeschichtliche Abhandlung.
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