Johannes Schweikle

Ausreißversuch

Roman einer Karriere
Cover: Ausreißversuch
Klöpfer und Meyer Verlag, Tübingen 2013
ISBN 9783863510602
Gebunden, 208 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Max Witt kennt sich aus mit erhöhter Geschwindigkeit. Als junger Radrennfahrer gewinnt er völlig unerwartet die Tour de France. Ganz Deutschland hängt sich in seinen Windschatten. Der Bildungsminister erklärt ihn zum Vorbild, sein Tempo sei gut für die Globalisierung. Als später herauskommt, dass er gedopt war, gerät der Radstar in den Strudel des Skandals: aus dem Helden wird ein Ausgestoßener. Die Nation erwartet seine Beichte. Max Witt schweigt lange. Aber jetzt erzählt er seine Geschichte, lakonisch und mit scharfem Blick. Er berichtet vom Abenteuer des Sports, aber auch von gepanschtem Blut. Das Idol, der Liebling a.D., wundert sich über die Heuchelei einer beschleunigten Gesellschaft, die für den Erfolg alle natürlichen Grenzen übertritt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 22.08.2013

Die vermehrten Geständnis-Bücher verschiedener Sportler über ihre jeweiligen Dopingeskapaden teilen ein großes Manko, sie sind beinahe alle furchtbar schlecht geschrieben, findet Christof Siemes. Der Journalist Johannes Schweikle hat jetzt Abhilfe geschaffen, berichtet der Rezensent. In seinem Buch "Ausreißversuch" erzählt er die Geschichte eines fiktiven Radsportprofis - der dennoch unverkennbar nach dem Vorbild des Tour-de-France-Siegers Jan Ullrich entworfen ist - und lüftet dramaturgisch gekonnt und in einer glaubhaften Sprache so manches Geheimnis, das die echten Sportler wohl gerne für sich behielten, fasst Siemes zusammen. Und so ist das Buch nicht nur besser geschrieben, sondern auch aufschlussreicher als die tatsächlichen Geständnisse es wohl je sein werden, verrät der Rezensent.