John Higgs

Alles ist relativ und anything goes

Eine Reise durch das unglaublich seltsame und ziemlich wahnsinnige 20. Jahrhundert
Cover: Alles ist relativ und anything goes
Insel Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783458176633
Gebunden, 379 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Michael Bischoff. Bei der Uraufführung von Igor Strawinskys 'Le Sacre du printemps' am 29. Mai 1913 in Paris kommt es zum Eklat. Schon während der Eröffnungsmusik bricht ein Teil des Publikums in höhnisches Gelächter aus. Als die Tänzer auf den Boden zu stampfen beginnen, schlägt der Unmut der Zuschauer in Entrüstung um. Zu radikal ist der Bruch mit der Tradition. Ohne dass sie es gemerkt hätten, hatte sich alles geändert, als der Zeiger des Weltalters von 19 auf 20 sprang. Auf fast allen Gebieten wurden im 20. Jahrhundert Entdeckungen gemacht oder Ideen entwickelt, die unser Bild vom Universum und von uns selbst auf den Kopf gestellt haben. Alles schien neu, nichts unmöglich: Maschinen, die denken, Hunde im Weltall und Menschen auf dem Mond. Alte Gewissheiten büßten ihre Geltung ein, hergebrachte Autoritäten verloren ihre Macht. Die Welt wollte kein Zentrum mehr kennen. Auf seine ganz eigene Weise führt John Higgs durch dieses Jahrhundert der Genies und der Gurus. Er erläutert die Relativitätstheorie anhand eines fallenden Würstchens, erzählt von Satanisten im Raumfahrtprogramm der Amerikaner und geht der Frage nach, ob ein Schmetterling in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen kann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.04.2016

Dieses Buch ist anders als jene, die versuchen das zwanzigste Jahrhundert zu erklären, warnt Rezensent Felix Simon vor. Denn der britische Journalist John Higgs schreibt nicht nur witzig und flott, sondern schlängelt sich in alle noch so verborgenen Kanäle der Geschichte, schaut neben politischen Ereignissen auch auf Entwicklungen in Wissenschaft, Kunst und Kultur und verknüpft all das so kunstvoll und klug, dass der Kritiker David Foster Wallace als Vergleichsgröße heranzieht. Wenn Higgs Einsteins Relativitätstheorie erklärt, Putin mit einem Känguruh boxen lässt, um das Verhalten von Quantenteilchen zu erläutern oder ironisch beschreibt, wie der Nationalsozialist Wernher von Braun im Disney Channel für sein Raketenprogramm werben musste, lernt Simon nicht nur das 20. Jahrhundert in allen Facetten kennen, sondern erfährt auch, dass alles noch so Undenkbare möglich ist.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de