Jose Eduardo Agualusa

Die Frauen meines Vaters

Roman
Cover: Die Frauen meines Vaters
A1 Verlag, München 2010
ISBN 9783940666109
Gebunden, 381 Seiten, 22,80 EUR

Klappentext

Aus dem Portugiesischen von Michael Kegler. Faustino Manso, ein berühmter angolanischer Musiker, hinterlässt nach seinem Tod sieben Frauen und 18 Kinder. Als seine jüngste Tochter Laurentina, eine in Portugal lebende Filmemacherin, von ihrem Vater erfährt, reist sie nach Angola, um das turbulente Leben des verstorbenen Musikers nachzuzeichnen. Faustinos Spuren führen Laurentina und ihre drei Mitreisenden Mandume, Bartolomeu und Pouca Sorte durch Küstenstädte des südlichen Afrika, von Angola über Namibia nach Südafrika und Mosambik. Auf ihrer Suche lernen sie Faustinos Frauen, Musikerkollegen und Kinder kennen, und es entsteht das Bild eines vielseitigen, aber auch widersprüchlichen Mannes, der durch Charme und Musik einen tiefen Eindruck im Leben vieler Menschen hinterlassen hat.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2010

In einen wahren Rausch der Farben, Töne und Gerüche gerät Kersten Knipp beim Lesen dieses neuen Romans des angolanischen Autors Jose Eduardo Agualusa. Eine Frau auf den Spuren ihres Vaters, eines promiskuitiven Musikers, zugleich bescheiden und großartig erzählt, wie Knipp findet. Dass der Autor weniger die Schattenseiten Afrikas in den Blick nimmt als das Anmutige und Sinnliche und Multikulturelle des Kontinents, hat dem Rezensenten gut gefallen. Probleme der Kommunikation, Klischees und aus der europäischen Perspektive entstehende Peinlichkeiten, so lernen wir von Knipp, lässt der Autor dabei nicht aus. Wenn auch Fiktion und Realität und die Stimmen in diesem Buch mitunter ununterscheidbar werden, als Beleg für die Erzählkunst Agualusas genügt das Buch dem Rezensenten allemal.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 25.08.2010

Für Kersten Knipp ist der angolanisch-brasilianische Autor Jose Eduardo Agualusa nicht einfach nur ein "begnadeter" Schriftsteller. Er erweist sich zudem in den beiden Romanen, die der Kritiker hier rezensiert, als ausgesprochen sensibel für die durchaus auch positiv wirkenden "Rhythmen der Globalisierung" auf dem afrikanischen Kontinent. Im Roman "Die Frauen meines Vaters" reist eine in Portugal aufgewachsene junge Frau auf den Spuren ihres Vaters, einem einst erfolgreichen Musiker, der mit sieben Ehefrauen 18 Kinder in die Welt gesetzt hat, quer durch Afrika. Laut dem begeisterten Rezensenten entfaltet der Autor hier ein "betörendes Porträt" Afrikas in seiner ganzen kulturellen Vielfalt. Meisterhaft gelinge es ihm dabei, alte und neue Traditionen in ihrer Verbindung nachzuzeichnen. Agualusa erweist sich für Knipp als aufmerksamer "Chronist" der multikulturellen Strömungen Afrikas, das trotz seiner dunklen Geschichte eben auch ein Ort der "schöpferischen Unruhe" ist, wie der Rezensent fasziniert vermerkt.