Karen Armstrong

Im Namen Gottes

Religion und Gewalt
Cover: Im Namen Gottes
Pattloch Verlag, München 2014
ISBN 9783629130396
Gebunden, 688 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

In ihrem neuen Buch "Im Namen Gottes" nimmt die Autorin erstmals die Geschichte und Gegenwart von Judentum, Christentum und Islam in Bezug auf religiöse Gewalt in den Blick. Karen Armstrong geht den Ursachen dieser Gewalt auf den Grund. Das Ergebnis ihrer Untersuchung: Jahrtausendelang waren Politik und Religion ineinander verwoben. Die Trennung von Politik und Religion in der Neuzeit konnte die Gewalt nicht eindämmen. Mit ihrer Analyse schafft Karen Armstrong die Grundlagen für das Verständnis der aktuellen internationalen Konflikte, die von politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Interessen beherrscht sind.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2015

Tilman Allert möchte den anthropologischen Pessimismus der Autorin lieber nicht teilen. Dass die menschliche Natur zur Gewalt neigt, dass ihr nicht zu entkommen sei, möchte er dahin gestellt lassen. Wie die Historikerin und Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong hingegen die Religion von der Bürde eines inhärenten Gewaltpotenzials zu befreien versucht, indem sie auf ihre lebensspendenden Kräfte verweist und das Gewalttätige im wesentlichen den sozialen Ordnungen und ihrem Zerfall anlastet, scheint Allert nachvollziehen zu können. Zumal die Autorin diesem "Kategorienfehler" historisch nachgeht und einem modernen Säkularismus nicht das Wort redet, wie der Rezensent konstatiert. Verdienstvoll erscheint ihm auch der Mut der Autorin zu einer großen, dichten Erzählung - eine Seltenheit unter Historikern, meint er.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.12.2014

Als Aufklärung versteht Friedrich Wilhelm Graf das neue Buch der Religionswissenschaftlerin Karen Armstrong mitnichten. Die Belege für Friedensseligkeit, die die Autorin bei den Propheten des Alten Testaments wie auch beim Propheten Mohammed entdeckt, überzeugen Graf jedenfalls nicht. Zu ähnlich scheinen ihm Armstrongs für die Gewaltgeschichten der Religionen bemühten Deutungsmuster, zu unglaubwürdig ihre Idee, nicht religiöse, sondern strukturelle, politische und militärische Bedingungen seien verantwortlich für Krieg, Vertreibung und Raub. Was ist mit all den mordenden Bischöfen, Päpsten und Mönchen, fragt sich Graf. Handelt es sich dabei wirklich um eine Regression des menschlichen ins Reptilienhirn, wie die Autorin dem Rezensenten allen Ernstes weismachen möchte? Differenzierte ideenhistorische und theologische Argumentation geht anders, meint Graf verärgert.