Karl-Rudolf Korte

Wählermärkte

Wahlverhalten und Regierungspolitik in der Berliner Republik
Cover: Wählermärkte
Campus Verlag, Frankfurt am Main 2024
ISBN 9783593518350
Gebunden, 231 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Wie regiert die Berliner Ampel? Was haben Scholz, Habeck, Baerbock und Lindner aus dem Votum der Wähler gemacht? Was geschieht nach Bundestagswahlen mit unserer abgegebenen Stimme? Nach welchen Kriterien entscheiden die Deutschen überhaupt, wen sie wählen? Und wie stellen sich die politischen Akteure darauf ein? Karl-Rudolf Korte geht diesen Fragen anhand der Metapher des Wochenmarktes auf den Grund. Denn Märkte sind Gespräche, sie sind der Grundstoff für die Beziehungen zwischen Wählern und Politikern. Die pragmatischen Deutschen sind - so Korte in diesem Essay - sicherheitsorientiert. Sie wählen mehrheitlich politisch moderat und mittig, sie sind eingebunden in den Westen und lassen sich eher von aufregungsresistenten Amtsinhabern als von Populisten regieren. Wenngleich Wähler extremer Parteien, Nicht-Wähler, Protestbewegungen und autoritäre Versuchungen durch manipulative Unwahrheiten auch in Deutschland zunehmen: Korte plädiert dafür, künftigen Wahlen in Deutschland mit Gelassenheit und Zuversicht entgegenzusehen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.02.2024

Angenehm unaufgeregt schreibt Karl-Rudolf Korte über den aktuellen Zustand der deutschen Parteiendemokratie, freut sich Rezensent Florian Keisinger. Der "Markt" des Titels bezieht sich, lernen wir, nicht auf Ökonomie, sondern auf den Wochenmarkt, der dem Austausch zwischen Politik und Bürger dienen sollte, was derzeit nicht mehr gar so gut funktioniert. Stark findet Keisinger das Buch da, wo es aufzeigt, wie die aktuellen medialen und gesellschaftlichen Gegebenheiten zu einer wachsenden Unübersichtlichkeit führen, was in der Sehnsucht nach einfachen Antworten resultiert. Allzu viel Sorgen um die Demokratie macht sich Korte Keisinger zufolge allerdings nicht, er hält die politische Mitte Deutschlands für gefestigt und das Wählerpotential der AfD für bereits ausgeschöpft, plädiert aber dafür, dass die Parteien eigene Hemmungen ablegen, was etwa die Umwelt- oder die Migrationspolitik betrifft. Der Rezensent stimmt den Diagnosen im Großen und Ganzen zu, hofft aber ebenfalls, dass die Parteien der Mitte die Zeichen der Zeit erkennen und handlungsfähig bleiben.
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