Katherine Angel

Morgen wird Sex wieder gut

Frauen und Begehren
Cover: Morgen wird Sex wieder gut
Carl Hanser Verlag, München 2022
ISBN 9783446272613
Gebunden, 176 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Begehren ist politisch, und Sexualität ist Macht. Einverständnis und sexuelle Gewalt schließen sich nicht aus. Wir wissen nicht immer, was wir wollen. Und Intimität ist komplexer, als "Nein heißt Nein" glauben lässt. Katherine Angel nähert sich den heikelsten Themen der aktuellen Debatten über Sexualität, weibliches Begehren und Macht. Sie zeigt: Verletzlichkeit und unbewusste Wünsche und Ängste lassen sich auch durch Gesetze nicht aus der Welt schaffen. In klarer Sprache, mit Blick auf Philosophie, Geschichte und Sexualforschung lotet sie die Graubereiche der Intimität aus - verbunden mit einer Mahnung, die zugleich ein großes Versprechen ist: Erst wenn wir einander in unserer Verwundbarkeit wirklich ernst nehmen, wird Sex morgen wieder gut.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.09.2022

Rezensentin und Autorin Katja Eichinger entdeckt mit Katherine Angels Buch die "Nuancen für den Feminismus" wieder. Äußerst wertvoll findet sie, wie die Autorin hier Bedenken am derzeitigen "Selbstvertrauensfeminismus" mit seinen Konsens-Beschwörungen äußert, der die Verantwortung für ein gewaltfreies und gutes Sexualleben bei den Frauen lässt, indem er ihnen selbstbestimmtes Nein-Sagen an die Hand gibt - was aber eben keine "Wunderwaffe" ist, wie Eichinger der Autorin beipflichtet. Auch Frauen, die nicht in jedem Moment genau wissen, was sie wollen, oder permanent in Habachtstellung sind, haben ein Recht, nicht sexuell belästigt zu werden, fasst Eichinger Angels Argumentation zusammen. Dabei wische die Autorin den Konsens keinesfalls in relativierender Manier beiseite, betont die Kritikerin, er sei bei Angel nur eben nicht mehr als das "absolute Minimum". Ein kluger Beitrag zur Debatte um sexuelle Gewalt, der neben der allseits eingeforderten Selbstbestimmung wieder die ebenso berechtigte "Verwirrung und Verletzlichkeit" von Frauen auf den Tisch holt, lobt Eichinger.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.09.2022

Rezensentin Julia Bähr hätte gern erfahren, wann Sex wieder gut wird. Nur leider bietet ihr die britische Philosophin und Historikerin Katherine Angel keine Antwort darauf. Zu konfus gerät ihr das Buch, zu simpel indes manche Antwort. Viel Neues zu den Debatten um Machtverhältnisse, Wahrnehmung weiblichen Begehrens, Opferumkehr nach Vergewaltigungen oder Sex in Beziehungen erfährt sie hier ebenfalls nicht. Und so kämpft die Rezensentin mit endlosen Sätzen, liest, dass "Gendernormen" zu Missverständnissen im Graubereich zwischen Vergewaltigung und leidenschaftlichem Sex führen können und wundert sich, wenn die Autorin allein Frauen die Kontrolle über Sex zuspricht. Immerhin: "Der gute Sex ist nahe", erfährt die Kritikerin am Ende des Buches - allerdings nicht von Angel, sondern von Foucault.
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