Katja Kettu

Feuerherz

Roman
Cover: Feuerherz
Ullstein Verlag, Berlin 2017
ISBN 9783550081477
Gebunden, 432 Seiten, 20,00 EUR

Klappentext

Aus dem Finnischen von Angela Plöger. Lappland um 1930. Irga, die Tochter des Weißen Generals, flieht durch die eisige Winternacht auf Skiern bis nach Russland. Seit sie sich mit einem Kommunisten eingelassen hat, schwebt sie in Lebensgefahr. Sie ist schwanger und flüchtet zu ihrem Geliebten. Ihr Weg führt sie weit in den Norden und Osten, bis hin zu den brutalen Vorkuta-Gulags, zur Wolga und schließlich nach Kazan, zum Volk der Mari. Mit sich trägt sie ein Geheimnis, das ihr wichtiger ist als ihr eigenes Leben. Russland, 2015. Die Finnin Verna hat ihren lange vermissten Vater gesucht, doch sie kommt zu spät: Er ist tot. Verna versucht herauszufinden, was ihm zugestoßen ist. In einem kleinen Mari-Dorf trifft sie eine alte Frau, die ihr hilft, aber gleichzeitig etwas vor ihr zu verbergen scheint. Zwei starke Frauen und ein Volk, das sich gegen alle Widerstände zu behaupten versucht.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 15.03.2017

Aldo Keel vergisst die Bilder nicht, mit denen die finnische Autorin Katja Kettu ihren Roman über eine junge Frau in einem russischen Lager illustriert. Die Hölle des Lagerlebens aus Sicht der verstümmelten, stummen Ich-Erzählerin schildert Kettu laut Keel in expressiver, nuancierter Sprache. Auch wenn die Autorin sich zum zweiten Mal des Themas annimmt, stellt Keel keine Verbesserung fest, sondern präferiert den früheren, auf ihn unmittelbarer wirkenden Roman "Wildauge". Kettus neue Geschichte über ein aussterbendes Volk erschüttert ihn aber dennoch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 15.02.2017

Ob das schon Kitsch ist oder noch Kunst? "Egal!" Rezensentin Sabine Vogel genießt bedenkenlos die Abwechslung, die ihr Katja Kettus donnernder Roman bietet. In dieser Geschichte zweier unzähmbarer Frauen, die sich durch die Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts und die Dickichte der menschlichen und vor allem männlichen Natur kämpfen, geht es grob und deftig zu, so die hingerissene Rezensentin. Ungehemmt wuchern da Metaphern, Mythen und Legenden, zügellos poltern derbe Witze, jenseits aller spießigen Regeln des guten Geschmacks, freut sich Vogel. In diesem Buch blättert man nicht mit spitzen Fingern!
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