Kerry Drewery

Der letzte Papierkranich

Eine Geschichte aus Hiroshima. Roman. (Ab 14 Jahre)
Cover: Der letzte Papierkranich
Arctis Verlag, Hamburg 2020
ISBN 9783038800439
Gebunden, 304 Seiten, 19,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Meritxell Janina Piel. Ichiro und sein bester Freund Hiro überleben den Atombombenabwurf auf Hiroshima. Verwundet und zerrüttet begeben sich die beiden Teenager auf die Suche nach ihren Familien. Schließlich finden sie Keiko, Hiros fünfjährige Schwester. Doch das kleine Mädchen geht in dem Chaos der völlig zerstörten Stadt verloren. Ihr Verbleib und Schicksal lässt Ichiro nicht mehr los, hatte er doch Hiro, kurz bevor dieser starb, versprochen, auf die Kleine aufzupassen. Einige Wochen später kehrt er zurück an den Ort des Grauens und begibt sich auf die Suche nach ihr. Überall hinterlässt er Origami-Papierkraniche mit seiner Adresse - in der Hoffnung, dass Keiko überlebt hat …

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.12.2020

Gar nicht überzeugt ist Rezensentin Franziska Augstein von dieser Geschichte. Die Begeisterung der Autorin für alles Japanische hat sie zu vielen stilistischen Anverwandlungen, darunter Haikus und philosophische Sentenzen, verleitet, die in ihrer Symbolkraft die Kritikerin jedoch ebenso wenig überzeugen wie die Psychologie der Figuren. Außerdem, so fragt sie, müsste dort, wo so viel von den Schuldgefühlen eines Überlebenden die Rede ist, nicht auch von den USA gesprochen werden, die die Bombe auf Hiroshima abwarf?
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2020

Rezensent Steffen Gnam ist berührt von Kerry Drewerys Jugendroman. Er erzählt von Ichiro und Hiro, zwei befreundeten Teenagern, die den Atombombenangriff auf Hiroshima erlebten, und auf einer zweiten Zeitebene davon, wie Ichiro später seiner Enkelin davon erzählt. "Mangaesk-apokalyptisch" falle dabei Drewerys indirekte Darstellung des Grauens aus, als Ichiro und Hiro durch die zerbombte Stadt laufen, so Gnam, der zudem die starke Symbolik in Text und Illustrationen betont. Als schönste Szene nennt er den Moment der Hoffnung, als Ichiro und seine Enkelin viele Jahre später glauben, Hiros seit dem Angriff vermisste Schwester gefunden zu haben. Ein hoffnungsvolles "Antikriegsmanifest", das "tiefenscharf um Schuld, Scham und Heilung" kreise, lobt der Rezensent.
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