Kevin Brooks

Candy

(Ab 13 Jahre)
Cover: Candy
dtv, München 2006
ISBN 9783423711890
Kartoniert, 427 Seiten, 10,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschahn. Am Bahnhof King's Cross begegnet Joe Candy - und eine Geschichte nimmt ihren Lauf, die völlig unwahrscheinlich ist: die Geschichte von der Liebe eines Arztsohns aus einem gediegenen Londoner Vorort zu einem heroinsüchtigen Mädchen vom Straßenstrich in einem der härtesten Viertel der Stadt. Was nie hätte passieren sollen, geschieht doch: Joe trifft Candy im Zoo, wo sie sich im Dunkel des Nachttierhauses küssen, er schreibt ihr, wie in Trance, einen Song, lädt sie zu einem Konzert seiner Band in einem Club ein. Die Bedrohung durch ihren Zuhälter Iggy, der versichert hat, Joe die Kehle durchschneiden zu wollen, wenn er nicht die Finger von Candy lässt, blendet er aus. Bis es fast zu spät ist. Bis er und Candy vor Iggy durch halb England fliehen müssen. Aber Candy ist durch ihre Sucht an Iggy gebunden, der ihr Stoff beschafft - wie kann Joe sie da retten? Hat er gegen dieses Milieu eine Chance - und will Candy überhaupt gerettet werden?

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2007

Zurückhaltend betrachtet Simone Giesen diesen Jugendroman von Kevin Brooks. Anders als Brooks großartiges Buch "Kissing the Rain? hat sie "Candy? letztlich nicht wirklich überzeugt. Zwar bescheinigt sie der Geschichte um den fünfzehnjährigen Arztsohn Joe, der die heroinabhängige Prostituierte Candy vor ihrem brutalen Zuhälter Iggy retten will, Dramatik und Intensität. Auch Brooks "bildreicher Duktus" scheint ihr gefallen zu haben. Aber die Mischung aus tragischer Liebesgeschichte und actionreichem Abenteuer überschreitet für ihren Geschmack zu oft die Grenze zu Kitsch und Theatralik. Auch mit der Figurenzeichnung ist sie nicht zufrieden, erscheinen die Guten doch bloß gut und die Bösen nur als böse, während es keinerlei Grautöne gibt. Nicht zuletzt hält sie dem Autor seine motivischen Gemeinplätze (Sohn aus gutem Hause, gefallenes Mädchen) und "angestaubten" Figurenkonstellationen vor.
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