Klappentext
Aus dem Englischen von Wolfram Ströle. Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.09.2020
Rezensent Fritz Göttler ist fasziniert von dieser "Studie eines totalitären Systems von innen her": Will Hill erzählt in seinem Buch von einem Mädchen, das Teil einer religiösen Sekte war und dort ein Massaker erlebte; inspiriert vom realen Massaker 1993 in Waco, Texas, erklärt Göttler. Der Autor widme sich dabei intensiv dem Leben in der Sekte, so Göttler, und lasse so die Komplexität einer allmählichen Radikalisierung deutlich werden. Die "heilsgeschichtliche" Rhetorik des Sektenanführers sei zum Teil auch heute noch auf radikalen Demonstrationen zu hören, merkt der Rezensent an.
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buecher.deRezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 05.08.2020
Rezensentin Sylvia Schwab hält Will Hills aus Sicht einer jungen Frau erzählten Roman über eine Sekte, ihre gewaltsamen Methoden und ihre schließliche Auflösung für so ernsthaft wie actionreich mitreißend. Weder verzerrend noch verkleinernd erscheint ihr, wie der Autor das Leben in der von ihrem Anführer mit harter Hand geleiteten "Heiligen Kirche der Legion Gottes" schildert, vom Aufwachsen und von den restriktiven Maßnahmen in der Sekte, aber auch von der Befreiung und der langsamen Läuterung der jungen "Gefangenen" in Freiheit. Die Therapeutengespräche im Buch, die den Schrecken erst offenbar machen, findet Schwab bei allem Horror sehr lesenswert.
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