Klaus Grubelnik

Der zweite Anschluss

Deutschlands Griff nach Österreichs Wirtschaft
Cover: Der zweite Anschluss
Molden Verlag, Wien 2000
ISBN 9783854850311
Gebunden, 328 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Bank Austria wird Bank Bavaria, die AUA flüchtet unter die schützenden Fittiche der Lufthansa, Billa und Meinl gehen an den deutschen Rewe-Konzern ... Droht der Ausverkauf der österreichischen Volkswirtschaft? Wird Österreich Deutschlands 17. Bundesland? Wem gehören Österreichs Unternehmen tatsächlich? Durchlebt das Land eine Phase des wirtschaftlichen Ausverkaufs oder handelt es sich nur um die längst überfällige Internationalisierung? Ist Österreichs EU-Beitritt am Ende ein Schutzschild gegen den übermächtigen großen Bruder im Norden? Diesen Fragen, die auch in tiefsitzenden Ängsten vieler Österreicher vor Deutschlands Wirtschaftsmacht wurzeln, geht der Wirtschaftsjournalist Klaus Grubelnik in seinem neuesten Werk nach. Das Ergebnis seiner Recherchen: Wirtschaftlich ist der Anschluss Österreichs an Deutschland längst vollzogen. Die wirtschaftliche Abhängigkeit ist groß geworden in Industrie, Handel, Dienstleistung, aber auch im Fremdenverkehr. Der Autor erläutert, wie dieser schleichende Ausverkauf geschehen konnte und welche Konsequenzen der deutsche Einfluss auf die Zukunft Österreichs haben wird.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.01.2001

Zwiespältig äußert sich Michaela Seiser über diesen Band. Es geht - wie sie erläutert - um die Frage, wie groß der Einfluss Deutschlands ins Österreich mittlerweile ist, insbesondere durch die zahlreichen Übernahmen österreichischer Firmen durch deutsche Konzerne, und ob dies für die Österreicher mehr Nach- oder mehr Vorteile hat. Grubelniks Fazit, dass der `zweite Anschluss längst vollzogen` ist, kann die Rezensentin jedoch nicht ohne weiteres zustimmen. Die Fakten sprechen ihrer Ansicht nach eine andere Sprache. Einschlägige Statistiken zeigen, wie sie betont, dass Österreich mit anderen Ländern wie den USA, Kanada, Großbritannien etc. wirtschaftlich viel enger verbunden ist als mit Deutschland und dass überhaupt ausländische Investitionen in Österreich sich im internationalen Vergleich in Grenzen halten. Gut gefallen der Rezensentin jedoch Grubelniks Ausführungen über "den Umgang der Menschen aus beiden Ländern miteinander", was sich beispielsweise bei Fußballspielen exemplarisch zeige. Auch der "flüssige" Stil des Autors gehört für sie zu den Stärken des Buchs.
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