Kristian Ditlev Jensen

Leibspeise

Roman
Cover: Leibspeise
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2006
ISBN 9783455400021
Gebunden, 416 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Sigrid Engeler. Robin McCoy ist von Beruf Restaurantkritiker - und das mit großer Passion. Ob Lamb Chili Masala, umbrische Erdbeeren, Beluga Kaviar, Dry Martini oder Champagner: Immer gibt sich McCoy den kulinarischen Genüssen mit allen Sinnen hin. Er isst und schreibt mit Leib und Seele. Seine Zunge und sein Gaumen sind ebenso intelligent wie sein Gehirn. Aber es geht in diesem Roman nicht nur um Leibspeisen, sondern auch um ein Leib-"Gericht". Denn dieser McCoy hält Gericht über sich selbst. Seit dem Selbstmord seiner japanischen Frau Midori flüchtet er vor Schuldgefühlen und Trauer von einem Ort zum anderen. Und während er neapolitanischen Kuchen und japanischen Fisch kostet, greift ihm immer wieder die Erinnerung an die Gurgel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.2006

Durchaus wörtlich sollte man den Titel des Romans von Kristian Ditlev Jensen nehmen, der sich unter anderem mit kulinarischen Reportagen einen Namen machte, empfiehlt Rezensent Jürgen Dollase, seines Zeichens Gastrokritiker der FAZ. In der Geschichte um den kosmopolitischen Restaurantkritiker Robin McCoy werde nämlich die Verflechtung von Leib und Speise als eine existentielle Auseinandersetzung mit Leben und Tod geschildert. Vor allem die ungekünstelten kulinarischen Reisebilder und die unaufdringliche Kennerschaft der Materie haben Dollase dabei beindruckt. Grenzwertig und unscharf wird es für den Rezensenten allerdings, wenn es tatsächlich ans Eingemachte geht: an die assoziativen Kindheitserinnerungen etwa, die Champagner mit Urin in Verbindung bringen, oder die klischeehafte Erotisierung des Essens. Der Feinschmecker könne das Buch trotzdem mit Gewinn lesen, bilanziert Dollase, Risikofreude sollte er aber schon mitbringen.
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