Lisa Tucker

Song Reader

Roman
Cover: Song Reader
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004
ISBN 9783821857404
Gebunden, 327 Seiten, 19,95 EUR

Klappentext

Aus dem amerikanischen Englisch von Susanne Aeckerle. Mary Beth ist Mitte zwanzig und lebt nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrer kleinen Schwester Leeann und einem adoptierten Baby in Tainer, einer ruhigen Stadt im Süden der USA. Während Leeann sich nach ihrem verschwundenen Vater sehnt, versucht Mary Beth mit Charme und Optimismus den Alltag in den Griff zu bekommen: ihre Beziehung zu Ben, Freundschaften, die Familie, den Job. Ein ganz normales Leben, wäre da nicht ihr einzigartiges Talent: Wann immer jemand eine Songzeile aus Hits wie "Yesterday", "Tainted Love" oder "Every Breath you take"nicht mehr aus dem Kopf geht, kann Mary Beth erklären, was es damit auf sich hat. Ihre Fähigkeit, in den Lieblingssongs anderer Menschen einen Schlüssel zu deren versteckten Erinnerungen, Ängsten, Wünschen und Hoffnungen zu finden, gibt Mary Beth ein besonderes Gefühl der Verantwortung und macht sie zur bewunderten Person - bis sie aus Versehen auf ein lang gehütetes Geheimnis stößt. Ihre Enthüllung bringt einen Stein ins Rollen, der das Leben vieler Menschen verändert . . .

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 23.11.2004

Eine "schade, dass"-Rezension widmet Kolja Mensing diesem Roman über das Mädchen Mary Beth, die eine Art Sigmund Freud der Popsongdeutung ist. Sie verfügt über die Gabe, in jenen Songs, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen, Botschaften des Unterbewusstseins zu entdecken und zu entschlüsseln. Den Ansatz des Buchs, das interessante "Einsichten in die Psychopathologie der Popkultur" bietet, findet Mensing ja noch ganz gelungen, letztlich gingen ihm aber die "ausgesprochen schwer zu ertragene Mischung aus Selbstzweifeln und vermeintlich witzigen Randbemerkungen" der Erzählerin sowie deren pseudoauthentischer Teenagerslang gehörig auf die Nerven. Eigentlich schade, dass so insgesamt nur ein "rührseliger Familienroman" entstanden ist.