Louis Couperus

Die langen Linien der Allmählichkeit

Roman
Cover: Die langen Linien der Allmählichkeit
Manesse Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783717520085
Gebunden, 479 Seiten, 22,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Gregor Seferens, Nachwort von Carel ter Haar. Louis Couperus war der wichtigste niederländische Prosaist seiner Generation, und er war der im deutschen Sprachraum bei weitem beliebteste. "Langs lijnen van geleidelijkheid" nannte der feine Stilist seinen 1900 erschienenen psychologischen Roman über ein modernes Frauenschicksal, das nun erstmals seit Jahrzehnten wieder in einer deutschen Ausgabe vorliegt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.12.2002

Gustav Seibt charakterisiert den Roman des niederländischen Autors, der zwischen 1863 und 1923 lebte, als "Schlüsselwerk" in der Diskussion um den Feminismus. Er spielt in Rom um 1900, in "vollem Fin de siecle" und stellt als Hauptfigur eine 24jährige geschiedene Frau vor, die eine trauscheinlose Beziehung zu einem Maler eingeht, erzählt der Rezensent aus dem Inhalt. Besonders die Beschreibungen der römischen Atmosphäre preist er wegen ihrer "duftigen Akkuratesse" und an der Stelle, wo die weibliche Heldin auf ein mittelalterliches Schloss reist, begeistert sich Seibt für die "grandiosen Bilder" mit der Couperus die "spinnwebhaft stickige Atmosphäre" darstellt. Ab da wird es allerdings etwas "kolportagehaft", warnt der Rezensent, der auch das Spiel mit der Titelmetapher "Linie" im Sinne von Lebensbahn und Leine etwas "aufdringliche" findet. Insgesamt beurteilt er den Roman zwar durch sein Ende als "ästhetisch misslungen" und er sieht im Auftauchen des Exmannes der Protagonistin mit "peinlicher Direktheit" Obsessionen des Autors widergespiegelt. Dennoch preist er Couperus als "wunderbaren Romancier" und sieht in dem Ende, das den Roman für die Forschung zu einem "antifeministischen" Buch gemacht hat, am ehesten einen "Akt der Selbstzerstörung" und den Roman selbst dadurch als berückend "modern" an.
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