Thomas Rosenboom

Neue Zeiten

Roman
Cover: Neue Zeiten
Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), München 2004
ISBN 9783421056634
Gebunden, 491 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Marlene Müller-Haas. Amsterdam 1888. Der Aufschwung ist überall spürbar. An jeder Ecke der Stadt wird gebaut. Es scheint, als seien die dunklen Tage gezählt - die Zukunft gehört neuen Ideen, der Fortschritt verheißt Geld und Wohlstand. Es ist der Aufbruch in eine neue Zeit. Dass da so mancher umdenken muss, um mit dem Tempo Schritt halten zu können, spürt auch Walter Vedder. Dessen Häuschen steht dem Neubau eines Grandhotels im Weg, doch schnell wittert der gewitzte Mann seine Chance, Profit aus der Sache zu schlagen: Er fordert eine viel zu hohe Summe von den Bauunternehmern, an der auch ein Verwandter Gefallen findet ...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 03.04.2004

Großes Lob von Dorothea Diekmann für Thomas Rosenbooms Großroman über den Kampf zweier "tragikomischer" Helden gegen die Kräfte des Kapitals und des Marktes. Wirkte Rosenbooms konzeptionell ähnlich gelagertes Vorgängerwerk noch wie "literarisches Gebastel an einer undurchsichtigen soziologischen These", sei ihm nun eines jener "seltenen" Bücher gelungen, dessen literarische Qualität mit der gedanklichen Tiefe "vollkommen harmoniert". Aus sich selbst heraus steuere die Handlung "konsequent" wie eine antike Tragödie auf die Katastrophe zu, wobei die "ungeheure Spannung" nicht verhindere, dass sich der Autor mit "anrührender Poesie" dem Innenleben seiner Helden widme. Meist gelinge eine "halluzinative Genauigkeit" in der Beschreibung der Figuren, nur selten schlage die "Opulenz" von Rosenbooms Metaphorik noch in die altbekannte "Maßlosigkeit" um. "Kaum zu überschätzen", fügt die Rezensentin hinzu, sei außerdem die Arbeit der Übersetzerin Marlene Müller-Hass.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 22.03.2004

Geradezu hingerissen ist Johannes Willms von Thomas Rosenbooms dreistimmig vorgetragener Chronik über die Veränderungen, die die technische Revolution im Holland der Jahrhundertwende bewirkt hat. Anhand der Geschichte einer Torfbauernfamilie, eines provinziellen Quacksalbers und eines Geigenbauers schildere Rosenboom präzise, wie die Betroffenen auf den Wandel reagieren, der ihre überkommene Welt erfasst. Seine Beobachtungen setze der Autor in "großartige Bilder" um, mit einer erzählerischen "detailverliebten Opulenz", die den Rezensenten an den Formen- und Farbenreichtum der holländischen Malerei erinnert. "Wunderbar", schwärmt Willms, und dazu noch "vorzüglich" übersetzt. Alles in allem ein "raffiniertes Märchen", das die "conditio humana in Umständen eines grundstürzenden Wandels aller Seinsgewissheiten erhellt".
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