Malalai Joya

Ich erhebe meine Stimme

Eine Frau kämpft gegen den Krieg in Afghanistan
Cover: Ich erhebe meine Stimme
Piper Verlag, München 2009
ISBN 9783492052771
Gebunden, 304 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Dagmar Mallett. Malalai Joya ist erst 30 Jahre alt, doch sie war es, die als Abgeordnete des ersten demokratischen Parlaments in Afghanistan den regierenden Kriegsherren dort persönlich entgegentrat und ihnen ihre Verbrechen vorhielt. Vier Attentate hat sie seitdem überlebt, aber sie gibt nicht nach. Natürlich nicht - bei ihrem Lebensweg: Schon ihr Vater, ein Arzt, kämpfte gegen die sowjetischen Invasoren. Sie wuchs deshalb in Pakistan, von der Familie getrennt, in einem Flüchtlingslager auf. Nach ihrer Rückkehr ließ sie sich zur Sozialarbeiterin ausbilden und baute eine Organisation zur Förderung und Weiterbildung von Frauen mit auf. Sie kämpfte weiter gegen die mörderischen Taliban und lebte deshalb im Untergrund.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2009

Eine höchst beeindruckende Frau sei Malalal Joya zwar schon, findet Rezensent Wilfried von Bredow. Mit atemberaubender Entschlossenheit hat sich Joya den Taliban widersetzt und ist heute eine der wichtigsten "Sozialaktivistinnen", die auch als Parlamentsabgeordnete für Frauenrechte und Demokratie in Afghanistan kämpft. Zugleich hat der Rezensent mit dem Buch, in dem Joya nun ihren Kampf darstellt, ein großes Problem. Ihm gefällt nämlich gar nicht, wie wenig Joya zwischen den Beteiligten zu unterscheiden geneigt ist. Die Karzai-Regierung komme nicht besser weg als die Warlords oder die Isaf-Schutztruppen. Dieser Mangel an Differenzierung "überschattet", so  Bredow, die "Verdienste" Joyas beträchtlich.
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Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.10.2009

Der Rezensentin Ulrike Winkelmann gab dieses Buch von Malalai Joya, eine "Mischung aus Autobiografie und politischer Kampfschrift", einen spannenden Einblick in die aktuelle Situation Afghanistans. Bekannt wurde Joya, als sie 2003 auf der Gründungsversammlung des neuen Staatsgebildes eine anklagende Rede hielt. Doch schon zu Zeiten der Taliban-Herrschaft hatte die Autorin als gerade 20-Jährige Untergrundschulen für Mädchen gegründet. Dementsprechend viele Feinde hat Joya. Das Buch legt nach Winkelmanns Meinung dar, warum diese mutige Frau zwar "jeden Respekt verdient", aber möglicherweise doch "keine gute Politikerin" ist: weil sie sich von "höheren Kräften" gelenkt fühlt und wenig Kompromissbereitschaft zeigt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 03.09.2009

Viele Leser wünscht Rezensent Ulrich Ladurner diesem mutigen Buch der jungen afghanischen Ex-Abgeordneten. Nicht allein wegen ihres Plädoyers gegen die mächtigen Kriegsherren ihres Landes, sondern auch, weil es aus seiner Sicht eine Ahnung von den verpassten Chancen nach dem Sturz der Taliban vermittelt und die Erkenntnis, wie wenig ernst es dem Westen mit seinem Demokratisierungsprogramm ist. Zwar ist das Buch für den Geschmack des Rezensenten manchmal mit zu viel Wut geschrieben. Doch wer es mit "kühlem Auge" liest, zieht Ladurner zufolge seinen Gewinn daraus.
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