Jean-Charles Brisard, Guillaume Dasquie

Die verbotene Wahrheit

Die Verstrickungen der USA mit Osama bin Laden
Cover: Die verbotene Wahrheit
Pendo Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783858424778
Gebunden, 284 Seiten, 18,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Karola Bartsch, Eliane Hagedorn und Jutta Kaspar. In diesem Buch entlarven die beiden Geheimdienstspezialisten Brisard und Dasquie die Geschichte brisanter politischer Verbindungen, die durch das Attentat vom 11. September eine tragische Dimension bekamen. Ihre Recherche beruht auf zuverlässigen Quellen - internen Dokumenten des Geheimdienstes und unveröffentlichten Zeugenaussagen - und beschreibt die geheimen Verhandlungen zwischen der US-Administration und den Taliban bis zum Sommer 2001. Den Autoren gelingt es, tief in die Welt Osama Bin Ladens und seiner Verbündeten einzutauchen, so dass ein Bild dieses Mannes entsteht, der zugleich Partner des Westens und Geldgeber des Terrors ist.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2002

"Die Geschichte des Krieges gegen die Taliban, Al Quaida und Usama Bin Laden wird erst noch geschrieben werden", meint Rezensent Wolfgang Günter Lerch, und bis dahin begnügt er sich mit den faktenreichen "Fleißarbeiten", die in letzter Zeit erschienen sind. Hier hat er ein "Lehrstück in 'Realpolitik'" gefunden, in dem die "Verbindungen und Verstrickungen" der USA mit den afghanischen Mudschahedin, mit Bin Laden und mit den Taliban beleuchtet werden. Das Attentat vom 11. September 2001 ist für die Autoren der "tragische Abschluss" von Geheimverhandlungen zwischen USA und Taliban - sie vertreten die These, Bin Laden "sei gleichermaßen (ungeliebter) 'Partner' wie erbitterter Feind des Westens gewesen", informiert Lerch.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 07.02.2002

Jacqueline Hénard kann sich für das Buch über das Verhältnis der USA zu Osama Bin Laden weder erwärmen, noch reißen sie die Erkenntnisse der beiden französischen Autoren vom Hocker. Sie meint, dass es an "Schnellanalysen und zusammengeschriebenen Berichten" seit dem 11. September schon genug gegeben hat und bemerkt an dem in Frankreich bereits im November erschienen Untersuchung indigniert die "holprige" Übersetzung, die wohl dem Zeitmangel geschuldet ist. Auch die beschriebene Verstrickung amerikanischer Erdölkonzerne mit den Machthabern in Afghanistan ist für die Rezensentin altbekannt und sie fragt sich enttäuscht, ob dies die "verbotene Wahrheit" sein soll, die im Titel so vollmundig angekündigt wir.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 04.02.2002

Mehr Kritik denn Lob hat Karl Grobe für Jean-Charles Brisards und Guillaume Dasquies Abhandlung über die Verbindungen zwischen Osama bin Laden, die saudi-arabische Königsfamilie und die USA übrig. "Gleiche Brüder, gleiche Kappen", mutmaßt der Rezensent, lautet die Botschaft der Autoren. Doch damit machen sie es sich etwas einfach, denkt Grobe. Das Buch enthalte zwar viele sinnvolle Informationen, etwa Grafiken, die das geschäftliche Netzwerk bin Ladens verdeutlichten oder eine detaillierte und anschauliche Darstellung der Positionen der Taliban und der Interessen US-amerikanischer Energiekonzerne an Afghanistan. Aber die Schlussfolgerungen, die die Autoren dann anstellen, verlieren sich, meint der Rezensent missmutig, im Bereich der Verschwörungstheorien. Zu häufig fallen Formulierungen aus der Schatzkiste der Vermutungen und Annahmen, der sich auch nur zu gern die Geheimdienste selbst bedienten, mäkelt Grobe. Er hat nichts gegen Aufklärung, erbittet sich diese aber auf eine "seriösere" Weise.