Marc Degens

Das kaputte Knie Gottes

Roman
Cover: Das kaputte Knie Gottes
Albrecht Knaus Verlag, München 2011
ISBN 9783813504262
Gebunden, 253 Seiten, 17,99 EUR

Klappentext

Dennis und Mark, aufgewachsen im Ruhrpott zwischen Bochum und Gelsenkirchen, sind Freunde seit der Schulzeit. Früh entdeckt Dennis seine Leidenschaft für die Darstellung von Gliedmaßen in Beton und nennt sich freischaffender Künstler. Er jobbt nachts im Pornokino und lernt beim Schnüren der Beine von Masthähnchen die Liebe seines Lebens kennen. Mark hingegen genießt die Freiheiten des Studentenlebens und lässt sich treiben. Während er zwischen Schriftstellerkarriere und gesicherter Lehrerzukunft hin und her schwankt, leidet Dennis an allen Fronten. Weder seine große Liebe Lily noch die Kunst sind ihm hold. Aber dann passiert die Sache mit den Betonblumen und dem katastrophalen Fernsehbeitrag über seine erste Ausstellung und seine überdimensionalen Plastiken verändern sein Leben radikal.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.06.2012

Mit großen Vergnügen hat Wolfgang Schneider diesen Roman von Marc Degens gelesen. Die im Ruhrpott und später in Berlin angesiedelte Geschichte von zwei Freunden, dem erfolglosen Künstler Dennis und Mark, einem Studenten mit Schriftsteller-Ambition, bietet in seinen Augen einen kurzweiligen und amüsanten Mix aus "Pop- und Pott-Roman" voller Skurrilitäten und komödiantischer Pointen. Im letzten Drittel, als Mark, inzwischen Lehrer und so gut wie verheiratet, Dennis, inzwischen Star der Kunstszene, Kokain konsumierend und arrogant, in Berlin wieder trifft, lässt das Buch zum Bedauern des Rezensenten etwas nach und wird etwas klischeehaft.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.12.2011

Mit großen Vergnügen hat Christoph Haas diesen "Ruhrgebiets-Kunst-Roman" von Marc Degens gelesen. Er sieht darin eine gelungene Mischung aus Pop und Comedy, die aber nie klamaukhaft wird, sondern mit einem präzisen Blick für das beschriebene Milieu zwischen Uni, Subkultur und Kunstszene glänzt und mit Sinn für alltägliche Komik überzeugt. Der Roman um zwei Freunde - der eine dauerkiffender Student mit Schriftstellerambitionen, der andere ein (noch) erfolgloser Künstler - kommt auf den ersten Blick zwar wie eine Coming-of-Age-Geschichte daher, ist aber nach Ansicht von Haas eher ein "Desillusionsroman", ein Roman, in dem die Zeit scheinbar unverrückbare Ideale der Jugend schleift und zurechtstutzt. Das Fazit des Rezensenten: keine Unterhaltungsliteratur, sondern - viel besser - "unterhaltsame Literatur".
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 18.11.2011

Mit Sympathie für den Autor hat Katrin Schuster zu diesem Roman gegriffen, ratlos hat sie ihn am Ende niedergelegt. Marc Degens kennt sie von Kolumnen und Artikeln, in denen er Literatur und Kritik aufs Korn nimmt. Das tut er auch in seinem ersten nicht im Selbstverlag erschienenen Roman "Das kaputte Knie Gottes". Klar, die Klischees sind beabsichtigt, in denen Degens hier von der Missgunst eines als Lehrer geendeten Schriftstellers gegenüber seinem alten Schulfreund erzählt, der als Betonkünstler Karriere gemacht hat. Aber außer menschlichen und literarischen Stereotypen komme nicht viel, Literazität erreiche diese Parodie auf Kultur und Betrieb nicht, stellt Schuster erschrocken fest und ist sich nicht sicher, wer hier wen vorgeführt hat.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 05.11.2011

Dieser Roman hätte den Deutschen Buchpreis verdient, meint Rezensent Jochen Schimmang. Man kann leise Zweifel haben, ob er das ernst meint. Und doch, der Roman über zwei junge Künstler aus der Provinz scheint ihm sehr gut gefallen zu haben, auch wenn das Lob immer mal wieder durch Ironie in Frage gestellt wird. Es geht wie gesagt um zwei Freunde, die Künstler werden wollen. Der eine schafft es, der andere nicht. Es ist auch ein Lehrstück darüber, wie man heute Genies macht, so der Rezensent. Und wie leicht Freundschaften auseinanderbrechen, wenn der Erfolg sich einstellt. Am Ende gibt Schimmang eine "uneingeschränkte" Kaufempfehlung.
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