Marcello Fois

Besser tot

Kriminalroman
Cover: Besser tot
Scherz Verlag, München 1999
ISBN 9783502517412
Taschenbuch, 224 Seiten, 7,62 EUR

Klappentext

Richter Corona auf Sardinien läuft Gefahr, sich in dem undurchsichtigen Netz aus Mordfällen, Verdächtigen und möglichen Motiven zu verfangen. Der im Mord an der zwölfjährigen Ines Ledda ermittelnde Kommissar wird selbst des Mordes verdächtigt. Und Ines bleibt nicht das letzte Mädchen, das tot gefunden wird. Die Fälle scheinen zunächst nichts miteinander zu tun zu haben, bis das sardische Schweigen durchbrochen wird und die wahren Zusammenhänge ans Licht kommen ...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 04.07.2000

In einer Sammelbesprechung rezensiert Robert Brack zwei italienische Kriminalromane: "Besser tot" von Marcello Fois und "Der trübe Sommer" von Carlo Lucarelli. Zur Tradition der angloamerikanischen Kriminalliteratur gehört auch die "Kolonisation von Schausplätzen", meint Robert Brack und verweist auf die in Italien angesiedelten Romane von Donna Leon und Michael Dibdin. Abgesehen von Fruttero & Luccentini weiß man hierzulande dagegen nichts über italienische Krimiautoren, klagt Brack. Zwei dieser Autoren sind nun übersetzt und werden von Robert Brack unterschiedlich geschätzt.
1) Marcello Fois: "Besser tot" (Scherz Krimi)
Ins winterliche Sardinien führt der in kurzen Kapiteln gehaltene Roman von Marcello Fois, dessen Stil Brack als ebenso "karg und gnadenlos wie die Landschaft" bezeichnet. Auf die Dauer wirkt das von Fois entworfene soziale Panorama der Inselprovinz und ihrer spröden Bewohner etwas bemüht auf den Rezensenten, der vom Autor etwas unaufdringlichere Sozialkritik, dafür aber etwas mehr Lebendigkeit erwartet hat. Dass der Verlag das Buch ohne Nennung eines Übersetzers auf den Markt gebracht hat, erwähnt der Rezensent nicht.
2) Carlo Lucarelli: "Der trübe Sommer" (Piper)
Robert Brack vergleicht Lucarelli mit Georges Simenon: sein Commissario De Luca sei eine Art "gefallener Maigret". Dies verstehen wir durchaus als Kompliment. Brack ist angetan von den kurzen Romanen Lucarellis, dessen Protagonist als ein politisch keinesfalls korrekter Mensch zu betrachten ist. "Der trübe Sommer" spielt sich im Sommer 1945 ab, im Machtvakuum zwischen Partisanen und anrückenden Allierten, das politische Verstrickungen und kriminalistische Rätsel bereit hält. Lucarelli habe ein"vorzügliches Gespür für Atmosphäre", schreibt Brack anerkennend, und seine Charaktere seien komplex gestaltet.
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