Marek van der Jagt

Amour fou

Roman
Cover: Amour fou
Diogenes Verlag, Zürich 2002
ISBN 9783257063110
Gebunden, 332 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Rainer Kersten. Auf der Suche nach der Amour fou begegnet der junge Philosophiestudent Marek van der Jagt in seiner Heimatstadt Wien Andrea und Milena. Er hofft, dass die Touristinnen aus Luxemburg ihn in die Geheimnisse der Liebe einweihen. Mareks Bruder Pavel erlebt eine wunderbare Nacht, doch Marek selbst macht eine frustrierende Entdeckung...

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.04.2002

Dorothea Dieckmann skizziert in ihrer Kritik zunächst die Stimmungslage in der niederländischen Literatur: Nachdem der Krieg lange Zeit ihr Hauptthema gewesen sei, wende sich eine neue Generation nun wieder dem Thema Schule und Jugend zu. Als Protagonisten dieser Generation nennt sie den 1971 geborenen Arnon Grünberg, der mit seinen Romanen in die "'moralfreie Zone' des postideologischen Zeitalters" eingetreten sei. Marek van der Jagt steht offensichtlich in der Nachfolge dieses Autors - oder handelt es sich gar um ein Pseudonym Grünbergs? Man weiß es nicht, aber einiges spricht nach Angaben der Rezensentin dafür - der gleiche despektierliche Ton und die Tatsache, dass der Name des Romanhelden mit dem des Autors identisch ist. Wie dem auch sei: Dieckmann hat sich bei der Lektüre von "Amour fou" durchaus amüsiert. Sie schildert es als ein "unspektakulär-tragikomisches Buch", das ausführlich um die Frage der Penislänge des Erzählers zu kreisen scheint. Ein wenig missfällt ihr allerdings, dass van der Jagt die Komik seiner Erzählung unbedingt zur "negativen Lebensphilophie" aufblähen will. Darin sieht Dieckmann eine postpubertäre Selbststilisierung des Autor, die "auf Umwegen eben die Larmoyanz (erreicht), die sie vermeiden will".
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